HTC zieht sich aus Brasilien zurück

Zu wenig Absatz und zu hohe Steuern

Der Smartphone-Anbieter HTC hat angekündigt sich aus Brasilien zurück zu ziehen. Im Zuge der Ankündigung hat der Hersteller die Veröffentlichung seiner neuen One-Modelle dort komplett gestrichen. Gleichzeitig beruhigt HTC Bestandskunden damit, dass man zunächst eine kleine Abteilung für den Support bereits verkaufter Modelle aufrecht erhalten werde. Ganz überraschend kommt dieser Schachzug nicht: HTC hält in Brasilien gerade einmal 0,11 % Marktanteil und liegt damit hinter Nokia, Samsung, Apple und den anderen Konsorten.

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Der Rückzug aus Brasilien ist dennoch ein herber Schlag für HTC: In Brasilien wechselten 2011 ca. 9 Mio. Smartphones den Besitzer. Bis 2016 soll das Land zum viertgrößten Handy-Markt der Welt aufsteigen. HTC hat diesen Trend jedoch verschlafen und im Gegensatz zur Konkurrenz kaum die Werbetrommel gerührt – das rächt sich jetzt.

Ein weiterer Grund für HTCs Rückzug könnte in der Steuerpolitik des Landes zu verorten sein. In Brasilien fallen 60 % Steuern auf Unterhaltungselektronik an, die außerbalb Brasilien gefertigt wurde. Deswegen unterhalten Firmen wie LG, Nokia und Samsung auch eigene Werke in Brasilien. HTC konnte in diesem Bezug leider nicht mithalten.

Wegen sinkender Absätze steckt HTC aktuell ein wenig in der Krise – der Rückzug aus Brasilien erzeugt nun für die Zukunft des Unternehmens ebenfalls wenig Optimismus.

Quelle: Electronista

André Westphal

Redakteur

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