Technologie und Features
Man darf sich nichts vormachen: der G450 Grafikchip ist keine Neu-Entwicklung, sondern lediglich eine Weiterentwicklung des G400, wie ich auch schon in meinem Matrox G450 Preview ausführlich dargelegt habe. Geblieben sind die herausragenden Features wie DualHead und Environment Mapped Bump Mapping (EMBM). Auf eine integrierte Geometriebeschleunigung (Transformation & Lighting – T&L) von Matrox müssen wir noch verzichten, aber man munkelt ja schon länger etwas von einem G800 Grafikchip…
Hier die wichtigsten Neuerungen des G450 gegenüber dem G400 im Überblick:
- verbesserte Fertigungstechnologie von 0,18µ gegenüber 0,25µ
- Unterstützung von DDR SDRAM
- zwei 360 MHz RAMDACs, der Matrox-eigene TV-Chip “Maven” und ein Digital Flat Panel Transmitter wurden in den Grafikchip integriert
Gerade die hohe Integration des G450 sollte die Herstellungskosten sehr niedrig halten, da nun wesentlich weniger Bauteile auf dem Board selbst aufgebracht werden müssen. Hier hat Matrox gegenüber nVidia einen nicht zu unterschätzenden Vorteil, weil diese bei der Zulieferung z.B. von TV-Chips auf externe Herstellern angewiesen sind.
Der zweite RAMDAC ist notwendig für die unabhängige Ansteuerung des zweiten Ausgabegeräts beim DualHead-Betrieb. So kann man z.B. auf zwei Monitoren verschiedene Auflösungen, Farbtiefen und Bildwiederholfrequenzen einstellen.
Da wir schon beim Matrox Millennium G400 Review ausführlich auf EMBM und DualHead eingegangen sind, verweise ich an dieser Stelle der Einfachheit halber lediglich darauf. Einen wichtigen Unterschied von G400 und G450 gibt es aber doch beim DualHead-Betrieb: die Unterstützung dieses Features unter dem Betriebssystem Windows 2000. Bei der G400-Serie war DualHead unter Win2K nur über einen größeren Desktop möglich. Unterschiedliche Auflösungen auf den beiden Monitoren wurden nicht unterstützt. Dies ermöglicht erst die G450. Mehr dazu in dieser News.
Hier nun eine kleine Übersicht über die möglichen Konfigurationen der Matrox G450 DualHead Grafikkarten:
Konfiguration | Matrox Millennium G450 |
Matrox Millennium G450 DVI |
|
Port [1] | Port [2] | ||
Monitor | Monitor | X | X |
Monitor | TV-Gerät | X | X |
Monitor | DVI Flatscreen | X | |
Monitor | Analoger Flatscreen | X | X |
Analoger Flatscreen | Analoger Flatscreen | X | X |
Analoger Flatscreen | TV-Gerät | X | X |
Analoger Flatscreen | DVI Flatscreen | X | |
DVI Flatscreen | TV-Gerät | X |
Wer einen digitalen Flachbildschirm verwenden will, der sollte also zur Millennium G450 DVI greifen, die im vierten Quartal diesen Jahres erwartet wird.
Ein TV-Gerät oder ein Videorecorder wird übrigens per mitgeliefertem Adapter angeschlossen, der einen Cinch-Video- und einen S-Video-Stecker bietet.
Aber zurück zu Chip und Speicher:
Matrox selbst gibt ja keine offiziellen Informationen über Takfrequenzen seiner Produkte heraus. Bei der Millennium G400 Serie konnte man diese aber noch mit PowerStrip auslesen. Dies ist zurzeit noch nicht möglich, da PowerStrip den G450 noch nicht unterstützt. Dies äußert sich in einem Absturz des Programms bei Verwendung einer G450.
Leider verträgt sich auch das Matrox-eigene Overclocking-Tool noch nicht mit einer G450, so dass wir auch auf das Übertakten der G450 verzichten müssen.
Angeblich wird die Millennium G450 mit der gleichen Taktfrequenz wie eine “normalen” G400 (keine MAX) betrieben, das wären 125 MHz. Angesichts des verbesserten Produktionsprozesses aber ein erstaunlich niedriger Takt, da dieser eigentlich einen höhere Frequenz zulassen dürfte, selbst wenn man wie Matrox bei der G450 auf einen aktiven Kühler verzichtet. Zum Vergleich: Die G400 MAX läuft mit 150 MHz Chip- und 200 MHz RAM-Takt.
Bei dem Speicher der Millennium G450 handelt es sich um 6ns SDRAM, was standardmäßig mit einer Taktfrequenz von 166 MHz angesprochen wird. Uns gegenüber hat Matrox diesen Speichertakt bestätigt. Durch die Double Data Rate Technik (Datentransfer sowohl an der aufsteigenden wie der absteigenden Taktflanke) entspricht dies praktisch 333 MHz.
Allerdings ist der Speicherbus des G450 Grafikchips nur 64bit breit statt 128bit wie noch bei den G400-Karten, d.h. pro Takt können nur halb soviele Daten transportiert werden. Damit büsst die G450 den theoretischen Geschwindigkeitsgewinn durch die Verwendung von DDR SDRAM wieder ein.
Die Millennium G450 unterstützt wie alle modernen Grafikkarten den aktuellen AGP-Standard 4x. Auf einem Motherboard mit Via KX133 war nach Installation der Treiber allerdings nur AGP 1x eingestellt. Dies konnte aber mit dem Tweak Utility des Matrox Technical Supports (mtstu200.exe) behoben werden.
Hier zwei Screenshots mit den AGP-Infos des Tool WCPUID:
AGP-Infos mit BX-Chipsatz |
AGP-Infos mit KX133-Chipsatz |
Auf dem Board mit intel BX Chipsatz war sofort nach der Installation AGP 2x eingestellt, das ja bei diesem Chipset das Optimum darstellt.
Zum Abschluß dieses Kapitels noch ein Blick auf die gesamte Karte:
Matrox Millennium G450 Board
Das orange Kabel ist übrigens kein Temperaturfühler, sondern ein Erdungsmechanismus!
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