Fazit
Da wir in diesem Review nicht nur ein Mainboard testen, sondern auch die Vor- und Nachteile eines Dualprozessorsystems beleuchten wollen, haben wir uns zu einem zweigeteiltem Fazit entschlossen. Eines für das Mainboard und eines allgemein für ein Dualprozessorsystem.
Das ASUS CUV4X-D ist eines der teuersten Dualprozessormainboards auf Basis des VIA Apollo Pro133A Chipsatzes. Aufgrund dieser Tatsache hatten wir eigentlich ein stabiles Mainboard mit hervorragender Leistung und Top-Ausstattung erwartet. Diesen Erwartungen wurde das Board jedoch nur teilweise gerecht. Zwar erlebten wir während des gesamten Tests keinen Absturz, der auf das Board zurückgeführt werden konnte, an den beiden anderen Punkten haperte es jedoch. Abgesehen von dem USB-Slotblech mit zwei zusätzlichen Buchsen läßt sich nichts finden, das einen so hohen Preis rechtfertigt. Die Konkurrenz lötet bei ansonsten fast gleicher Ausstattung, aber einem geringeren Preis, sogar noch einen LAN-Anschluss, Sound und ein DualBIOS auf die Platine.
Auf die wenigen BIOS-Funktionen, mit denen man den FSB jumperlos einstellen kann, könnte man zur Not verzichten. Zumal die Implementation der jumperlosen Technik von ASUS nur halbherzig durchgeführt wurde. Man kann den Takt nicht in 1MHz-Schritten erhöhen, die Möglichkeit, die Kernspannung zu erhöhen, vermissten wir bei den Übertaktungsversuchen ebenfalls sehr.
Auch die Performance reißt einen nicht unbedingt vom Hocker. Mainboards mit i815 sind teilweise schneller. Das liegt zwar nicht direkt an ASUS, viel mehr am verwendeten Chipsatz, sollte aber dennoch erwähnt werden.
Meine Mathelehrerin würde jetzt sagen, dass es pädagogisch unklug ist, zuerst das Negative und dann die positiven Aspekte aufzuzählen. Ich bin der Ansicht, dies gilt nur solange, wie die positiven Seiten die negativen übertreffen. Beim CUV4X-D war das nicht so, was jedoch nicht heißen soll, dass es gar nichts Positives zu berichten gibt.
Wer hat sich nicht schon einmal geärgert, dass bei den meisten Mainboards der Revisionsaufkleber auf der Unterseite des untersten PCI-Slots klebt? Diese Stelle ist deswegen so unglaublich vorteilhaft, weil man das Board erst ausbauen muss, um die Revision abzulesen. Das ist leider ab und an notwendig, wenn die Hersteller verschiedene BIOS-Versionen für die verschiedenen Revisionen anbieten. Beim CUV4X-D hat ASUS den Aufkleber jedoch einmal mit Voraussicht platziert. Er klebt direkt zwischen AGP und Chipsatz. So läßt sich die Revision mit einem kurzen Blick ablesen.

Mittlerweile hat er sich zwar bei vielen Herstellern etabliert, ist aber leider noch immer keine Selbstverständlichkeit. Die Rede ist vom Stromanschluß OBEN auf dem Mainboard. Noch immer erscheinen Mainboards, auf denen der Stromanschluß irgendwo unter dem Prozessorsockel platziert ist. Dort ist er für manche Netzteilkabel nicht nur zu weit entfernt, das Kabel ist dort auch noch oft im Weg. ASUS platzierte die beiden Stromstecker (ein zusätzlicher AUX-Stecker für den gestiegenen Strombedarf bei zwei Prozessoren) am oberen Rand der Platine.
Auch bei den Prozessorsockeln dachte man nach. Beim CUV4X-D blockieren die Lüftermontage keine riesigen Kondensatoren direkt am Sockel. Sie stehen alle mindestens einen Zentimeter vom Sockel entfernt und lassen damit genug Luft für die meisten Lüfter.
Überraschend war die perfekte Erkennung der SPD-Daten des verwendeten Speicherriegels. Das BIOS stellte sämtliche Parameter korrekt ein. Das ist selbst bei ASUS nicht immer so. Da man die Daten jedoch auch per Hand eintragen kann, ist die sehr gute Erkennungsleistung nur für diejenigen von Bedeutung, die mit der Materie nicht vertraut sind.
Zum Schluß soll auch das zweite 80polige UDMA-Kabel nicht unerwähnt bleiben. An diesem Punkt sparen die meisten Mainboardproduzenten und legen nur ein 80poliges und evtl. ein 40poliges bei. Nicht so ASUS. In der Tüte befanden sich zwei der für den Betrieb von UDMA66 und 100 Festplatten benötigten Kabel.
Zusammenfassend kann man sagen, dass das CUV4X-D ein leicht überdurchschnittlich ausgestattetes Board mit durchdachtem Layout aber leider nur mittelmäßiger Performance ist. Das Produkt rechtfertigt daher nicht seinen exklusiven Preis.

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