AOpen AX4BS
Preis: ca. 310DM
Lieferumfang
Neben dem Mainboard selbst zählen folgende Dinge zum Lieferumfang des
AOpen AX4BS:
- Buntes DIN A2 Faltblatt als Handbuch-Ersatz
- Kabel: 2xUltra-ATA, FDD (für das Diskettenlaufwerk)
- 2 CD-ROMs mit Tools, Treibern und Software
Lieferumfang AOpen AX4BS
Als erstes fällt
auf, dass man ein Handbuch vergeblich sucht. Stattdessen hat AOpen ein
DIN A2 großes, buntes Faltblatt beigelegt, welches die Montage-Schritte
des Mainboards recht übersichtlich beschreibt. Jeder Punkt ist
anhand eines farbigen Fotos beschrieben. Allerdings gehen die
Informationen nicht allzu weit, die englischsprachigen Erklärungen sind
sehr knapp oder fehlen gänzlich. Informationen zu den BIOS-Einstellungen
sucht man vergeblich, einzig die Beschreibung zum Laden der "BIOS
Defaults" = Standardwerte ist illustriert. Ein ausführlicheres Handbuch
ist dann im PDF-Format auf der Bonus-CD enthalten, nur was bringt einem
das, wenn der Rechner noch nicht läuft bzw. das Mainboard gerade eingebaut
wird?
Auf den zwei beiliegenden CDs sind folgende Tools, Treiber und Software gespeichert:
- Ausführlicheres Handbuch im Adobe-PDF-Format
- Der Adobe Acrobat Reader zur Darstellung des PDF-Formates
- Chipsatz-Treiber bzw. Inf-Update
- Treiber für die OnBoard-Soundkomponente
- Norton Crashguard
- Norton Anti-Virus
- Weitere kleinere Utilities wie Flashtool, Tool zum Hardware-Monitoring
Alles in allem erfüllt AOpen den Pflichtteil zur Softwareausstattung. Alle benötigten
Treiber zur korrekten Funktion des Mainboards sind vorhanden. Ein gängiges
Antiviren-Tool sowie kleinere Extratools fehlen ebenfalls nicht.
Ausstattung und Layout
Das in schwarz gehaltene PCB (Printed Circuit Board) des AX4BS bietet
keine außergewöhnlichen Ausstattungsmerkmale bzw. kann sich nicht durch
besonders umfangreiche Merkmale hervorheben. Auf dem Mainboard ist
ausschließlich Hausmannskost zu finden.
AOpen AX4BS
Folgende Ausstattungsmerkmale bietet das AOpen AX4BS:
- Sockel 478 für Intel Pentium 4 CPUs
- 5 PCI Slots
- 1 AGP-Slot
- 3 168pin DIMM-Slots, max. 3GB SDRAM PC100/PC133
- 2 serielle RS-232 Ports (16550 UART-kompatibel)
- 1 paralleler Printer-Port (SPP/EPP/ECP-Mode)
- 4 USB Ports, 2 davon nach außen geführt
- 2 PS/2-Schnittstellen für Maus und Tastatur
- 2 Ultra-ATA-IDE-Schnittstellen
- 1 FDD-Schnittstelle (Diskettenlaufwerk)
- 1 IrDA-Schnittstelle auf dem Mainboard
- Audio I/O: Line Out, Line In, Microphone
- Joystickschnittstelle
- 1 CNR-Slot (Communications and Networking Riser)
- 2 Molex-Lüfteranschlüße
Optional erhältlich ist eine Version des AX4BS mit nach außen geführtem
10/100MBit-Ethernet-Anschluß (RJ45-Stecker). Ansonsten bietet das
Mainboard recht wenig, zumindest der recht sinnlose CNR-Slot hätte
zugunsten eines 6. PCI-Slots weggelassen werden können. Hardware für den
CNR-Slot ist so gut wie gar nicht erhältlich.
Alle Steckplätze sind gut zu erreichen, die Onboard-Schnittstellen sind
günstig verteilt und stehen sich bei der Verkabelung nicht gegenseitig im
weg.
ATX- und ATX12V-Stecker
Der ATX-Stecker liegt auf der
richtigen Seite des Mainboards. Die Verkabelung stört weder einen
etwaig vorhandenen Netzteillüfter noch die Luftströmungen des
Prozessorlüfters. Allerdings hätte der Stecker ruhig etwas näher zum
Netzteil liegen können. Der schmalere ATX12V-Stecker befindet sich dann
nachteilig auf der gegenüberliegenden Seite des Mainboards, mit allen
negativen Konsequenzen für die Luftströmungen des Prozessor- oder
Netzteillüfters, auch wenn das ATX12V-Kabel in etwa nur ein Viertel des
Umfanges des herkömmlichen ATX-Kabels besitzt.
Kondensatoren und Intel-"boxed"-Kühler
Problematisch sind die zu nahe an
der Kunststofffassung für den Prozessorkühler angebrachten Kondensatoren.
Der von Intel stammende Prozessorkühler samt Lüfter ließ sich nur durch
leichtes Verbiegen der Kondensatoren auf der Kunststofffassung befestigen.
Alternativ gäbe es die Möglichkeit, die komplette Kunststofffassung
mittels Zange vom Mainboard zu lösen, den Kühler+Lüfter dort einzusetzen
und dann komplett wieder zu montieren. Allerdings artet das Lösen der
Kunststofffassung auch in eine heikle Fummelei aus, die bei Unbedacht oder
ungeschickter Handhabung auch zur Beschädigung der Mainboard-Rückseite
führen kann. Die Kunststofffassung ist mittels vierer Plastik-Nippel auf
der Rückseite des Mainboards befestigt.
Overclocking + BIOS
Das AOpen AX4BS bietet die Möglichkeit, den FSB in groben Schritten im BIOS
einzustellen. Möglich sind (CPU-Host-Takt/PCI-Takt): 100/33, 105/35,
108/36, 114/38, 120/40, 123/41 und 126/46. Die Northbridge – bei Intel
auch MCH (Memory Controller Hub) genannt – wird passiv durch einen recht großen
Kühlkörper gekühlt. Bei Standard CPU-Host-Takt wird der MCH-Kühler nicht
einmal lauwarm, so dass eine aktive Kühlung nicht notwendig ist.
FSB-Einstellungen BIOS
Weiterhin lassen sich die folgenden Speichertimings im BIOS bestimmen:
CAS Latency, Active Precharge Delay, DRAM RAS to CAS Delay und DRAM RAS
Precharge. Alle wichtigen und performanceträchtigen Parameter lassen sich
somit bequem im BIOS-Setup einstellen.
RAM-Einstellungen BIOS
Der Multiplikator lässt sich im BIOS bis x23 einstellen, allerdings hat
das wenig Auswirkungen, da der Pentium 4 von Werk aus "gelockt" ist und
keine Änderungen des Multiplikators zulässt. Ein Workaround wie z.B.
beim AMD Athlon, um den Prozessor doch noch zu "unlocken" und somit
den Multiplikator zu verändern, gibt es derzeit nicht.
Multiplikator-Einstellungen BIOS
Leider gibt es keine Möglichkeiten zur Manipulation der
Prozessor-(VCore) oder I/O-Spannung. Viele Overclocker wird dies
enttäuschen, da gerade die Erhöhung der VCore stabilen Betrieb einer
übertakteten CPU ermöglicht. Allerdings müsste dann noch mehr Wärme
abgeführt werden, gerade beim 2GHz-Pentium 4 ist die Wärmeentwicklung
dermaßen groß, dass selbst Intel schon in der "boxed"-Version dieses
Pentium 4 einen Monster-Luftkühler verwendet. Beim Overclocking mit
VCore-Erhöhung wäre eine normale Luftkühlung wahrscheinlich schon fast
überfordert und härtere Kühlungsmaßnahmen à la Wasser- oder
Kompressorkühlung wären angebracht.
Zum Anschluss von Lüftern stehen lediglich zwei Molex-Anschlüsse zur Verfügung:
einer für den Prozessorlüfter, der andere für einen eventuell vorhandenen Gehäuselüfter.
Fazit
AOpen bietet mit dem AX4BS ein günstiges Mainboard für den
Pentium 4 auf Basis des i845-Chipsatzes. Das Mainboard ist sehr stabil und
leistete sich auch leistungsmäßig im Vergleich mit dem Shuttle-Konkurrenten
keinen Ausrutscher. Die Ausstattung, Dokumentation und Übertaktbarkeit sind
aber maximal Durchschnitt und hätten etwas großzügiger ausfallen können.
Außerdem stören die etwas zu nah an den Prozessorsockel geratenen
Kondensatoren selbst bei der Montage von Intel-Kühlern. Daraus folgernd
kommen wir zu diesem Ergebnis:
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