
Gestern hat AMD sein jährliches Analysten-Meeting abgehalten, bei dem wie üblich neue Informationen zur Prozessor-Roadmap und künftige Strategien bekanntgegeben wurden.
Barton, ein Thoroughbred in 0,13µ und der neuen SOI-Technologie (Silicon-On-Insulator), soll in der zweiten Jahreshälfte 2002 dazu kommen.
Im sogenannten Value-Segment wird der AMD Duron (Kern: Morgan) noch in diesem Jahr auf 1200 MHz und im ersten Quartal nächsten Jahres auf 1400 MHz gesteigert. Danach wird auch diese Linie auf einen neuen CPU-Kern in 0,13µ Technologie umgestellt – Codename: Appaloosa. Taktraten wollte AMD noch nicht verraten bzw. sollen der Marktentwicklung angepasst werden.
Ende nächsten Jahres (voraussichtlich Dezember) wird die Hammer-Familie mit dem Clawhammer M3400 ihre Premiere feiern. Dies sind die ersten 64bit Prozessoren von AMD, die aber weiterhin zu 32bit Betriebssystemen und Anwendungen kompatibel sind, und sollen in Servern und Workstations ihr Zuhause finden.
Der Clawhammer wird zunächst noch in 0,13µ SOI-Technologie und vermutlich ab Mitte 2003 dann in 0,09µ gefertigt werden. Neben dem Clawhammer, der für Systeme mit 1-2 CPUs und damit sowohl für Workstations als auch Performance-PCs gedacht ist, wird es ab dem ersten Quartal 2003 auch den Sledgehammer geben. Dieser wird u.a. einen größeren L2-Cache tragen, soll in Systemen mit 2,4,8 und mehr Prozessoren zum Einsatz kommen und dürfte damit eine reine Server-CPU sein.
Hier ein Überblick über die Athlon/Hammer-Roadmap:
Zeitraum | Prozessor | Fertigung |
Q4 2001 | M2000 Palomino | 0,18µ |
Q1 2002 | M2400 Palomino | 0,18µ |
Q2 2002 | M2400 Thoroughbred | 0,13µ |
Q3 2002 | M2600 Thoroughbred | 0,13µ |
Q4 2002 | M3400 Clawhammer | 0,13µ SOI |
1H 2003 | M4000 Clawhammer | 0,13µ SOI |
2H 2003 | M4400 Hammer | 0,09µ SOI |
Ironischerweise ist es ausgerechnet Sanders, der den Spruch „Real men have fabs“ (Richtige Männer besitzen Fabriken) geprägt hat!
Gründe für das Outsourcing sind die hohen Investitions- und Anlaufkosten, die mit der Errichtung einer Chip-Fabrik verbunden sind. Angeblich werden in einer taiwanesischen Fabrik von UMC bereits erste Samples von Athlon-Prozessoren produziert. Ruiz hat allerdings nur bestätigt, dass erste Athlon-Samples bereits in einer fremden Fab hergestellt werden, wollte aber nicht sagen wo.
Aber auch eigene Fabriken sollen gemeinsam mit einer anderen Firma gebaut werden. Spekulationen über einen möglichen Fab-Partner von AMD konzentrieren sich derzeit auf IBM, Motorola und Fujitsu. Auf der finanziellen Seite sieht AMD im zweiten Quartal 2002 Licht am Ende des Tunnels. Im vierten Quartal diesen und ersten Quartal nächsten Jahres muss weiterhin mit Verlusten gerechnet werden, danach will man wieder profitabel sein. Der Grund für den Optimismus liegt laut Sanders vor allem in der Kostenreduzierung, u.a. durch die verbesserte Herstellung in 0,13µ Technologie. Die im zweiten Quartal 2002 erwarteten Einnahmen sollten bei AMD zu einem Gewinn führen, während die gleichen Einnahmen zum jetzigen Zeitpunkt noch keinen Profit erwirtschaften würden.
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