Derzeit schwirren Meldungen durchs Netz, dass der voraussichtlich noch bis Ende diesen Jahres erscheinende Pentium 4 Prozessor mit 3,06 GHz inkompatibel sei zu aktuellen Sockel-478 Mainboards. Der Grund soll darin liegen, dass Intel ab diesem Modell angeblich bereits die HyperThreading-Technologie integriert, durch die manche Operationen parallel ausgeführt werden können, was zu einer Leistungssteigerung von bis zu 30% führen soll. Dazu könnten allerdings ein paar weitere Pins am CPU-Gehäuse notwendig sein, so dass mal wieder ein neuer Sockel fällig wäre.
”HyperThreading ist derzeit bei Xeon Prozessoren mit Prestonia und Foster Kern verfügbar”, so der Intel-Sprecher zum ersten Thema. ”Bereits öffentlich angekündigt haben wir diese Multithreading-Technik für Prescott, den Nachfolger des Northwood, der mit 90nm Halbleiterfertigung hergestellt werden wird.”
Der Prescott soll nach bisherigen Informationen in der zweiten Hälfte des nächsten Jahres eingeführt werden. Dies ist allerdings noch nicht offiziell von Intel bestätigt worden.
Zur Mainboard-Kompatibilität kommender Pentium 4 Prozessoren meinte der Intel-Sprecher: ”Die Mehrzahl der heute erhältlichen Mainboards entspricht den Flexible Motherboard Guidelines 1 [FMB1 – Anm. der Red.] – das sind Design-Vorschläge und Richtlinien von Intel. Diese Guidelines berücksichtigen die Bedürfnisse der CPUs bis Ende 2002. Die neuen Flexible Motherboard Guidelines [FMB2 – Anm. der Red.] hat Intel nun schon einige Zeit kommuniziert (etwa die Voltage Regulator Guidelines in den Versionen 9.x und einige neue Richtlinien für Kühl-Lösungen) und wir rechnen damit, dass neue Boards diesen Standards entsprechen.
D.h. also: Alle CPUs, die Intel bis Ende diesen Jahres vorstellen wird, sind mit Northwood FMB1 abgedeckt und sollten mit aktuell verfügbaren Plattformen laufen (sofern die Mobo-Hersteller sich an unsere Richtlinien gehalten haben). Bis dahin sollten aber auch schon Motherboards nach Northwood FMB2 verfügbar sein. Im Q4 2002, spätestens Anfang 2003 werden wohl fast alle neuen Plattformen den neuen Richtlinien entsprechen.
Allerdings ist es generell Sache der Plattform-Hersteller, sprich der Motherboard-Firmen auf die Kompatibilität zu achten. Es kann also durchaus sein, dass ein Board bereits heute schon den neuen Guidelines entspricht, wenn der Board-Hersteller bei den Bauteilen nicht gespart hat. Das hängt aber vom Einzelfall ab.
Deshalb kann Intel nicht generell versprechen, dass zukünftige CPUs auch in allen Plattformen laufen. Diese Validierung muß der Mainboard-Hersteller machen und speziell zu seinem Design den Kunden Auskunft über die Verwendungsmöglichkeiten mit verfügbaren CPUs machen.”
Leider veröffentlicht kaum ein Mainboard-Hersteller, ob und wie weit er sich nach Intels ”Flexible Motherboard Guidelines” richtet, so dass man praktisch erst mit einem Kauf einer Pentium 4 Platine Anfang 2003 sicher sein kann, dass diese auch kommende Northwood-Prozessoren aufnehmen kann.
Nach diesen Ausführungen ist jedoch kaum mit einer Änderung der Anzahl der Pins des Pentium 4 Northwood zu rechnen, so dass man dieses Gerücht wohl vergessen kann.
Quelle: x-bit labs
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