
Einige erinnern sich bestimmt noch an den berühmt-berüchtigten “Quadro-Hack“ für GeForce(2)-Grafikkarten, über den wir damals im August 2000 ausführlich berichteten. Damit konnte eine herkömmliche Desktop-Karte durch das Umlöten eines Widerstands auf der Platine in eine professionelle 3D-Workstation-Karte verwandelt werden.
Der Reihe nach: Bekanntlich basieren die Radeon 9500 und 9700 (Pro und Non-Pro) Grafikkarten alle auf dem selben Chip mit dem Codenamen R300. Die Unterschiede liegen in der Taktfrequenz und der Speicherausstattung, dem Speicherbus und der Anzahl der Rendering Pipelines. Folgende Tabelle macht das deutlich:
Grafikkarte | Pipeline Architektur |
Grafikchip | Speicher | Speicher- schnittstelle |
Speicher- ausstattung |
Radeon 9700 Pro | 8 | 325 MHz | 620 MHz | 256 bit | 128 MB DDR |
Radeon 9700 | 8 | 275 MHz | 540 MHz | 256 bit | 128 MB DDR |
Radeon 9500 Pro | 8 | 275 MHz | 540 MHz | 128 bit | 128 MB DDR |
Radeon 9500 | 4 | 275 MHz | 540 MHz | 128 bit | 64/128 MB DDR |
Eine Radeon 9500 (Non-Pro) bietet dagegen viel Potenzial, denn bei ihr können durch die bereits angesprochenen Aktionen die vier weiteren Pipelines freigeschaltet und damit zu einer Radeon 9500 Pro modifziert werden. Dies gilt sowohl für die 64MB- als auch die 128MB-Version. Letzteres Modell bietet sogar ein weiteres ‚Schmankerl‘, denn erstaunlicherweise wird durch den Umbau und den BIOS-Hack sogar der 256bit Speicherbus aktiviert, wenn die Karte dem Layout einer 9700er entspricht und noch nicht nach 9500 Pro Design gefertigt ist. Aus einer Radeon 9500 128MB wird so eine Radeon 9700. Mit dem 64MB-Modell ist das nicht möglich.
Wie das alles genau geht und welcher Widerstand auf dem Grafikchip umgelötet werden muss, beschreiben die x-bit labs (in englischer Sprache) in zwei Artikel ausführlich: Erste Umlöt-Anleitung und Schritt-für-Schritt Anleitung.
Für den BIOS-Flash nach dem Löten benötigt man ein Flash-Programm und die entsprechende BIOS-Datei. All dies ist z.B. bei 3DChipset.com zu finden.
Inzwischen gibt es auch schon Berichte, dass nicht mehr unbedingt gelötet werden muss, um die Radeon 9500 entsprechend zu modifizieren. Nach Angaben von x-bit labs genügt dafür auch ein wenig leitende Paste.
Die beste Lösung – nämlich ohne Hardware-Modifikation – steht aber auch schon in Aussicht. Der Entwickler des eigentlich nur für nVidia-Grafikkarten gedachten Tools RivaTuner hat gegenüber Digit-Life versichert, einen Software-Hack gefunden zu haben und diesen in die nächste Version seines Programms zu integrieren. Damit sollen alle acht Pixel-Pipelines auf einer Radeon 9500 aktiviert werden können. Durch ein weiteres kleines Tool namens Soft9700 kann man dann auf den geeigneten Karten angeblich auch den breiteren Speicherbus freischalten. Man muss abwarten, wie und wie schnell der Autor dies alles in den RivaTuner einbauen kann.
WICHTIGER HINWEIS:
Wir weisen an dieser Stelle nochmal ausdrücklich darauf hin, dass sämtliche hier genannten Manipulationen an der Grafikkarte zum Verlust der Gewährleistungsansprüche führen! Für Aktionen dieser Art ist auch jeder Anwender selbst verantwortlich, wir übernehmen keine Haftung, keine Gewähr und schon gar keine Erfolgsgarantie!
Wer diese Manipulationen durchführen will, sollte sich vorher gründlich informieren, z.B. bei uns im entsprechenden Forum.
Quelle: Hartware-Forum
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