Ti4200-8x von ProCardex
ProCardex tritt hierzulande weniger als Markenhersteller, sondern eher mit sogenannten No-Name-Produkten auf. Dies hat allerdings auch einen besonderen Grund, denn die Firma stritt sich jahrelang mit Gainward über den Namen “ProCardex“. Gainward hatte vor einigen Jahren gegen diese Bezeichung und das damals noch junge (übrigens von ehemaligen Gainward-Mitarbeitern gegründete) Unternehmen Klage erhoben wegen Verwechlsungsgefahr des Firmennamens ProCardex und Gainwards Markennamen “Cardexpert“. Nachdem Gainward zunächst Recht bekam (Hartware.net berichtete), wurde die Klage Anfang diesen Jahres dann letztendlich doch abgewiesen (siehe Info von ProCardex). Seit dieser Zeit versucht ProCardex seinen Namen und seine Produkte wieder bekannter zu machen.
Die Ausstattung der ProCardex GeForce4 Ti4200-8x ist nicht besonders umfangreich. Außer den Treibern und dem Software-DVD-Player WinDVD sind keine Software-Beilagen zu finden. Vermisst wird auch ein DVI-VGA-Adapter, um zwei analoge Monitore parallel betreiben zu können, und ein eventuell benötigter S-Video->Cinch-Adapter zum Anschluss älterer Fernseher oder Videorekorder ohne S-Video-Buchse. Ein S-Video-Kabel liegt jedoch bei und sollte mit 1,5m in den meisten Fällen auch ausreichend lang sein.
Das Handbuch liegt lediglich in englischer Sprache vor, enthält aber eine recht ausführliche und gut bebilderte Installationsanleitung sowie eine Kurzbeschreibung von WinDVD.
Während der Chiptakt der ProCardex Ti4200-8x mit 250 MHz den Vorgaben von nVidia für eine Ti4200 entspricht, ist der Speicher etwas höher getaktet. Statt mit 222 MHz oder 250 MHz, wie es einige Hersteller machen, hat ProCardex für das RAM der Ti4200-8x 263 MHz definiert (durch DDR SDRAM effektiv 526 MHz). Und das, obwohl die verwendeten Speicherbausteine die für eine Ti4200 übliche Zugriffszeit von 4ns besitzen, also eigentlich für maximal 250 MHz ausgelegt sind. Im Betrieb der ProCardex Ti4200-8x ergaben sich aber auch bei sehr warmem Wetter keine Probleme durch eventuell zu erwartende Pixel- und Clipping-Fehler aufgrund überhitzten Speichers.
Der Spielraum für eine Übertaktung ist dadurch allerdings sehr eingeschränkt, wie sich im Test auch zeigte. Bereits bei 275 MHz RAM-Takt traten nach kurzer Zeit die ersten Bildfehler auf. Ein stabiler Betrieb war nur bis etwa 271 MHz möglich (lediglich 3% Overclocking).
Die Taktfrequenz des Grafikchips konnte dagegen um immerhin 20% auf 300 MHz gesteigert werden, ohne dass es im Dauerbetrieb Ausfälle durch Abstürze oder Bildaussetzer gab.
Der aufmerksame Beobachter wird eventuell erkannt haben, dass der Kühler der ProCardex Ti4200-8x in der Form dem Chipkühler der bereits im letzten Jahr getesteten Albatron GeForce4 Ti4200P entspricht. Statt Silber setzt ProCardex aber auf Gold, passend zur Platinenfarbe. An der Geräuschentwicklung hat sich aber nichts geändert. Der Lüfter bietet einen recht guten Kompromiss aus Kühlung und Lautstärke und ist weder als besonders laut noch als außerordentlich leise zu bezeichnen.
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