Radeon 9600 XT (RV360) und Überblick
Es muss betont werden, dass die Radeon 9600 XT trotz der namentlichen Ähnlichkeit nichts mit der Radeon 9600 TX zu tun hat, die in dem Aldi-PC aus dem Frühjahr 2003 zum Einsatz kam und die nichts anderes war als eine modifizierte Radeon 9500 Pro.
Im Vergleich mit dem aktuellen Top-Produkt im Preissegment bis 250 Euro, der Radeon 9600 Pro, hat sich bei der Radeon 9600 XT nur wenig verändert, was von außen sichtbar wäre. Die Taktfrequenzen werden (natürlich) gegenüber den 400/300 MHz der 9600 Pro etwas erhöht, allerdings stand bisher noch nicht ganz genau fest, wie hoch sie tatsächlich sein werden. Angepeilt sind mindestens 500 MHz Chiptakt und 300 MHz beim Speicher (DDR-I SDRAM), aber möglicherweise kommt noch etwas mehr heraus.
Trotzdem ist etwas anders, nämlich der Herstellungsprozess. Der RV350 war der erste von ATI in 130nm Prozesstechnologie gefertigte Grafikchip. Der RV360 ist nun der erste in 130nm “Low K“ Technik produzierte Grafikchip. Durch diese etwas erweiterte bzw. verfeinerte 130nm Fertigung benötigt der RV360 noch weniger Strom, erzeugt damit weniger Wärme und erlaubt höhere Taktfrequenzen bei vergleichsweise herkömmlicher Kühlung. Darüberhinaus vereinfacht diese Herstellung nach Angaben von ATI die Chip-Produktion.
Wie bei der hier abgebildeten Radeon 9600 Pro bedarf es also keines besonderen Kühlsystems auch für die Radeon 9600 XT, so dass diese ungefähr so ähnlich wie die bisherigen 9600er aussehen wird.

Funktionsseitig ist beim neuen RV360 Grafikchip gegenüber dem RV350 der Radeon 9600 (Pro) Karten alles beim alten geblieben: vier Rendering Pipelines, Dual Vertex Engine und 24:1 Z-Compression sind hier die Schlagworte. Auch die 128bit Speicherschnittstelle wurde beibehalten, so dass im Vergleich mit einer Radeon 9800 überall die Hälfte geboten wird (Pipelines, Vertex Engines, RAM-Interface). Trotzdem soll die Radeon 9600 XT etwa 40% bis 50% schneller sein eine GeForce 5600 Ultra.
Die neuen Modelle werden anfangs mit 128 MB Speicherausstattung erhältlich sein und später eventuell auch mit 256 MB. Die ersten, voraussichtlich im Oktober ausgelieferten Radeon 9600 XT dürften etwa 230 Euro kosten (199 Euro plus Mehrwertsteuer).
Tabellarischer Überblick
Zum Abschluss noch einmal der Überblick über das neue Sortiment der High-End und Performance-Grafikkarten von ATI und den Board-Partnern mit den bisher bekannten Daten:
Grafikkarte | Grafikchip | Speicher * | Speicher- schnittstelle |
Speicher- ausstattung |
Preis ca. |
Radeon 9800 XT | 415 MHz | 365 MHz | 256 bit | 256MB DDR-I | 580€ |
Radeon 9800 Pro | 380 MHz | 350 MHz | 256 bit | 256MB DDR-II | 500€ |
Radeon 9800 Pro | 380 MHz | 340 MHz | 256 bit | 128MB DDR-I | 400€ |
Radeon 9800 | 325 MHz | 290 MHz | 256 bit | 128MB DDR-I | 320€ |
Radeon 9600 XT | 500+ MHz | 300+ MHz | 128 bit | 128MB DDR-I | 230€ |
Radeon 9600 Pro | 400 MHz | 300 MHz | 128 bit | 128MB DDR-I | 180€ |
Radeon 9600 | 325 MHz | 200 MHz | 128 bit | 64-128MB DDR | 140€ |
* Der Grafikspeicher wird real mit dieser Taktfrequenz angesprochen. Durch die Double Data Rate (DDR) Technologie verdoppelt sich aber praktisch der Datendurchsatz, so dass man oft von der doppelten Taktfrequenz als dem („effektiven“) Speichertakt spricht (z.B. von 730 statt 365 MHz bei einer Radeon 9800 XT).
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