Im Februar hatte Chaintech bereits ein Mainboard angekündigt, dass sowohl aktuelle AGP Grafikkarten als auch kommende PCI Express Modelle aufnehmen kann. Auch ASUS zeigte eine solche Platine auf der CeBIT. Der PT890 Chipsatz von VIA Technologies erlaubt diesen alternativen oder sogar Dual-Betrieb. Die neuen Chipsätze von SiS und Intel für PCI Express unterstützen dagegen eigentlich keine AGP-Schnittstelle mehr. Umso überraschter waren die Besucher der Computermesse Computex in Taiwan, als dort tatsächlich auch neue Mainboards mit Intel und SiS Chipsets ausgestellt wurden, die sowohl einen PCI-E x16 als auch einen AGP Steckplatz für Grafikkarten besitzen.
Sind Intel und SiS etwa dem Beispiel von VIA gefolgt? Besitzen die neuen Chipsätze etwa alle die Fähigkeit zur gleichzeitiger Unterstützung von PCI-E und AGP und haben es die Hersteller einfach noch nicht verraten? Wie sich herausgestellt hat, ist dies nicht der Fall. Die Techniker haben einfach ihrer Kreativität freien Lauf gelassen.
Den PCI-E Chipsätzen von Intel und SiS fehlt wie erwartet die AGP-Unterstützung über die Northbridge. Stattdessen hat man die AGP-Schnittstelle über die Southbridge und den PCI-Bus realisiert. Ein Indiz dafür ist die Platzierung des AGP-Slots. Ist dieser näher an der Southbridge als an der Northbridge des Chipsatz, verwendet ein PCI-E Mainboard wohl diese Lösung.
Diese Technik ist wenig problematisch, da sowohl AGP als auch PCI 32bit breit sind. Allerdings leidet die der Grafikkarte zur Verfügung stehende Bandbreite bei einer solchen Lösung natürlich dramatisch. PCI bietet mit seinen 33MHz schließlich nur 133 MB⁄s, während AGP 8x 2.1 GB⁄s zur Verfügung stellt!
Aktuelle High-End AGP-Grafikkarten würden bei Nutzung moderner 3D-Anwendungen auf einem solchen Mainboard sicherlich ausgebremst. Da sollte man doch eher zu einer Platine mit VIA Chipsatz greifen, will man schon ein neues Board für PCI Expresss, aber seine AGP-Karte erstmal noch weiterverwenden.
Quelle: AnandTech
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