Einleitung
Nachdem nVidia bereits Anfang dieses Jahres und auf der CeBIT im März Grafikkarten zeigte, mit denen Quad-SLI, also vier Grafikchips in einem System, möglich ist, wurde Anfang Juni das entsprechende Produkt offiziell vorgestellt. Die GeForce 7950 GX2 basiert auf zwei G71 Grafikchips, die jeweils auf 512MB Speicher zugreifen können. Mancher Hersteller spricht dann auch von einer Grafikkarte mit 1 GB Speicher. Hartware.net hat die GeForce 7950 GX2 Grafikkarte von Leadtek unter die Lupe genommen und dabei nicht nur mit anderen Single-Chip High-End Grafikkarten verglichen, sondern auch mit aktuellen Dual-VGA Verbänden von nVidia (SLI) und ATI (CrossFire).
Die GeForce 7950 GX2 ist praktisch auf Basis zweier GeForce 7900 GT Grafikkarten konstruiert. Sie besteht aus zwei Platinen mit jeweils einem Grafikchip und 512MB Speicher. Die beiden Grafikchips kommunizieren über einen PCI Express Switch, ähnlich wie zwei Grafikkarten im SLI-Verbund auf einem Mainboard mit SLI-fähigen nVidia nForce Chipsatz.
Der Vorteil einer GeForce 7950 GX2 gegenüber zwei Grafikkarten im Dual-Betrieb: nur ein PCI Express Graphics (PEG) Steckplatz wird benötigt, so dass nicht unbedingt ein SLI-fähiges Mainboard mit zwei PEG-Slots benötigt wird. Die GeForce 7950 GX2 ist auch auf manchen Hauptplatinen mit Chipsätzen von Intel und ATI einsetzbar. Eine Kompatibilitätsliste ist bei nVidia zu finden.
Weitere Vorteile sind ein eventuell (abhängig von der Marktsituation) niedriger Preis der 7950 GX2 im Vergleich zu zwei Grafikkarten und die Möglichkeit, später eine zweite GeForce 7950 GX2 nachzurüsten für ein Quad-SLI System und die ultimative Performance. Dabei muss man sich aber im Klaren sein, dass man nicht nur auf die zweite GeForce 7950 GX2, sondern auch auf einen großen Monitor sparen sollte, denn ihre Leistungsstärke spielen Dual-VGA und Quad-SLI Systeme erst bei enorm hohen Auflösungen ab 1600×1200 Pixel aus. nVidia selbst propagiert mit der 7950 GX2 “Extreme High Definition (XHD) Gaming” bei Auflösungen von 1920×1200 (23-24″ TFT) und sogar 2560×1600 (30″ TFT). Bei solchen Einstellungen kommen selbst moderne High-End Grafikkarten nicht mehr mit, wenn sie nur auf einen Grafikchip zurückgreifen können.
Hier ein Überblick über die Spezifikationen der GeForce 7950 GX2 im Vergleich zur Konkurrenz von ATI und anderen High-End Modellen von nVidia:
Grafikkarte | Radeon X1900 XT |
Radeon X1900 XTX |
GeForce 7950 GX2 |
GeForce 7900 GTX |
GeForce 7900 GT |
Fertigungsprozess | 90nm | 90nm | 90nm | 90nm | 90nm |
Transistoren | 384 Mio. | 384 Mio. | 2x 278 Mio. | 278 Mio. | 278 Mio. |
Chiptakt | 625 MHz | 650 MHz | 500 MHz | 650 MHz | 450 MHz |
Speichertakt | 725 MHz | 775 MHz | 600 MHz | 800 MHz | 660 MHz |
Rendering Pipelines | 16 | 16 | 2x 24 | 24 | 24 |
Pixel Shader Einheiten | 48 | 48 | 2x 24 | 24 | 24 |
Vertex Shader Einheiten | 8 | 8 | 2x 8 | 8 | 8 |
Speicherschnittstelle | 256bit | 256bit | 2x 256bit | 256bit | 256bit |
Speicher | 512MB | 512MB | 2x 512MB | 512MB | 512MB |
Shader Model | 3.0 | 3.0 | 3.0 | 3.0 | 3.0 |
Dual-VGA | CrossFire | CrossFire | SLI | SLI | SLI |
* Der Grafikspeicher wird real mit dieser Taktfrequenz angesprochen. Durch die Double Data Rate (DDR) Technologie verdoppelt sich aber praktisch der Datendurchsatz, so dass man oft von der doppelten Taktfrequenz als dem (“effektiven”) Speichertakt spricht (z.B. von 1320 statt 660 MHz bei einer GeForce 7900 GT).
Die GeForce 7950 GX2 besitzt also etwas andere Taktraten wie die GeForce 7900 GT Grafikkarten. Der Chiptakt ist etwas höher, dafür der Speichertakt etwas niedriger. In der Praxis dürfte sich das in etwa ausgleichen, so dass eine GeForce 7950 GX2 leistungsmäßig auf Augenhöhe mit einem GeForce 7900 GT SLI-System sein müsste.
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