Wie erwartet sitzt AMD weiterhin tief in den roten Zahlen. Im vergangenen Quartal lag der Verlust bei 1,19 Milliarden US-Dollar – bei einem Umsatz von $1,35 Milliarden. Allerdings sind 920 Millionen US-Dollar Abschreibungen in den Verlusten enthalten. Im operativen Geschäft, hauptsächlich den Chip-Verkäufen, lag der Verlust bei ‘lediglich’ $143 Mio. Aus den anhaltend schlechten Ergebnissen wurden jetzt Konsequenzen gezogen: es gibt einen neuen Chef bei AMD.
Die Verluste haben zum Großteil ihren Ursprung in der Ausgliederung der Geschäftsbereiche Digital-TV und Handheld. Trotzdem muss man festhalten, dass AMD mit dem Verkauf von Prozessoren und Grafikchips keine Gewinne gemacht hat – im Gegensatz zu Konkurrent und Marktführer Intel, der seine Gewinne sogar noch steigern konnte.
Der Umsatz sank im Vergleich zum Quartal zuvor um 7%, stieg gegenüber dem gleichen Quartal des Vorjahres aber um 3%.
Nach Angaben von AMDs Finanzvorstand Robert J. Rivet ist man selbst enttäuscht über das Ergebnis, freut sich aber, dass die kürzlich eingeführten neuen Mikroprozessoren und Grafikprodukte sowie die entsprechenden Plattformen von den Kunden gut angenommen werden. Das lasse hoffen für die Zukunft. AMD hält weiter an dem Ziel fest, das operative Geschäft in der zweiten Jahreshälfte profitabel zu machen. Für das dritte Quartal erwartet man die saisonal typische Steigerung des Umsatzes.
Allen Optimismus zum Trotz war es wohl aber doch Zeit für einen Wechsel an der Spitze. Hector Ruiz, 62 Jahre alt und seit etwas mehr als sechs Jahren Chief Executive Officer (CEO) bei AMD, wechselt in den Aufsichtsrat. Sein Nachfolger wird der mit 46 deutlich jüngere Dirk Meyer. Meyer begann seine Karriere bei AMD 1995 und war Teil des Teams, das den ersten Athlon Prozessor entwickelt hat, den AMD heute noch als einen Durchbruch bezeichnet. Von 2001 bis 2006 leitete Dirk Meyer die Mikroprozessorgeschäfte bei AMD. In dieser Zeit konnte das Unternehmen seinen Umsatz mit CPUs verdoppeln. 2006 wurde Meyer Chief Operating Officer bei AMD und gehört seit dem letzten Jahr zum Vorstand.
Hier der Überblick über die wirtschaftliche Entwicklung bei AMD und Intel seit Anfang des vorletzten Jahres:
Quartal | Firma | Umsatz | Gewinn |
1.2006 | Intel | $8940 Mio | $1357 Mio |
AMD | $1330 Mio | $185 Mio | |
2.2006 | Intel | $8009 Mio | $885 Mio |
AMD | $1220 Mio | $89 Mio | |
3.2006 | Intel | $8739 Mio | $1301 Mio |
AMD | $1328 Mio | $119 Mio | |
4.2006 | Intel | $9694 Mio | $1501 Mio |
AMD | $1773 Mio | -$527 Mio | |
1.2007 | Intel | $8852 Mio | $1636 Mio |
AMD | $1233 Mio | -$611 Mio | |
2.2007 | Intel | $8680 Mio | $1278 Mio |
AMD | $1309 Mio | -$600 Mio | |
3.2007 | Intel | $10090 Mio | $1860 Mio |
AMD | $1632 Mio | -$396 Mio | |
4.2007 | Intel | $10712 Mio | $2271 Mio |
AMD | $1770 Mio | -$1772 Mio | |
1.2008 | Intel | $9673 Mio | $1443 Mio |
AMD | $1505 Mio | -$358 Mio | |
2.2008 | Intel | $9470 Mio | $1601 Mio |
AMD | $1349 Mio | -$1189 Mio |
Quelle: E-Mail
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