Videospiele werden niemals Kunst

Filmkritiker Roger Ebert streitet mit "Flower"-Entwicklern

Kino-Liebhabern ist der US-Filmkritiker Roger Ebert, Schreiber für die Chicago Sun-Times, sicherlich ein Begriff. Jetzt dehnt der Filmfan seine Anmerkungen kurzzeitig auf Videospiele aus und kritisiert das Hobby vieler Hardware-Freunde: „Videospiele können niemals Kunst sein“. Aus dieser Äußerung entwickelte sich eine Diskussion mit Kellee Santiago, Gründerin von That Games Company, die Entwickler hinter dem beliebten PSN-Spiel „Flower“. Doch auch sie überzeugte Ebert nicht und er erklärt gerade Titel wie „Waco Resurrection“, „Braid“ oder „Flower“ für „bemitleidenswert“.

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Ebert fährt fort: „Es ist bisher niemandem aus der Branche gelungen, ein Spiel als Beispiel zu nennen, welches sich mit großen Dichtern, Schriftstellern oder Filmemachern vergleichen lässt.“

Die Hauptkritik Eberts ist, dass ein Spiel bestimmte Interpretationswege vorgibt, indem es sich gewinnen oder verlieren lässt. Videospiele hätten laut Ebert „Regeln, Ziele und Ergebnisse“ – seiner Ansicht nach K.O.-Kriterien für Kunst.

Kellee Santiago argumentiert wiederum in einem Vortrag an der Universität von Kalifornien dagegen. Dieser Mitschnitt zeigt ihre Ansichten:

Sind Videospiele Kunst? Vielleicht liegt das im Auge des Betrachters. In einigen Staaten sind Computer- und Videospiele in der Tat als Kunst anerkannt und Entwickler erhalten sogar Förderung vom Staat. In Deutschland setzt sich auch der deutsche Kulturrat dafür ein Videospiele als Kunst anzuerkennen. Wie jedoch am Beispiel Ebert deutlich wird, gibt es auch anerkannte Ikonen, die sich gegen diese Ansicht zur Wehr setzen möchten.

Quelle: SunTimes

André Westphal

Redakteur

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