Seit heute können die neuen AMD Ryzen Prozessoren gekauft werden und erste Tests sind auch schon da. Sie bescheinigen den neuen 8-Kern-CPUs eine wie erwartet deutliche Leistungsssteigerung im Vergleich zu den bisherigen Prozessoren von AMD und auch die Performance bei Multimedia, Encoding und wissenschftlichen Berechnungen ist besser als bei Intel-Modellen, allerdings gibt es für Heimanwender auch einen Dämpfer.
Bekanntlich sind momentan und zu Beginn der Ryzen-Ära nur drei Modelle verfügbar: AMD Ryzen 7 1800X, 1700X und 1700. Alle drei basieren auf acht Kernen der “Zen Mikroarchitektur” und unterstützen SMT (Simultaneous Multi-Threading) für die parallele Bearbeitung von bis zu 16 Aufgaben (Threads), takten aber unterschiedlich hoch (3,0 bis 3,6 GHz Basistakt bzw. 3,7 bis 4,0 GHz Boost-Takt) und auch die Preise reichen von 329 bis 499 US-Dollar.
Zudem besitzt der Ryzen 7 1700 eine niedrigere TDP (65 statt 95 Watt) und unterstützt auch nicht das neue Feature “XFR” (eXtended Frequency Range) für eine von der Kühlung abhängigen, automatischen Übertaktung.
AMD postioniert den Ryzen 7 1800X gegen den mehr als doppelt so teuren Intel Core i7-6900K mit ebenfalls acht Kern und hier kann die neue AMD-CPU keine Wunder vollbringen oder der hohen Erwartungshaltung komplett gerecht werden. In einigen Benchmarks liegt der Ryzen 7 1800X zwar vor dem Core i7-6900K, aber meistens behält die Intel-CPU die Oberhand, insbesondere beim PC-Gaming.
Sogar der Core i7-7700K (Kaby Lake) mit nur halb sovielen Kernen und einem niedrigeren Preis von knapp 360 Euro kann mit dem Ryzen 7 1800X mithalten, insbesondere in PC-Spielen. Der Grund liegt hier im hohen Basistakt des Core i7-7700K von satten 4,2 GHz.
Allerdings hat AMD hier noch Potenzial, denn es gibt wohl noch Software- oder Chipsatz-Probleme, die in nächster Zeit behoben werden sollten. Auch die Unterstützung vom Windows Betriebssystem und den einzelnen Spielen könnte noch verbessert werden, so dass man sich nicht davon abschrecken lassen sollte.
Beim Preis-Leistungsverhältnis liegt AMD Ryzen insgesamt in jedem Fall vor Intel.
Die AMD Ryzen Prozessoren sind nicht perfekt, aber definitv sehr gut, und AMD ist damit zurück im Spiel der High-End CPUs. Mancher mag sich erinnern an die Zeiten des AMD Athlon 64, der damals den Intel Pentium 4 ordentlich unter Druck brachte. Das belebt den Konkurrenzkampf und sollte uns Enthusiasten unter den PC-Anwendern auf jeden Fall zu Gute kommen.
Hier eine kleine Auswahl von Testberichten zum AMD Ryzen:
- Hardwareluxx (DE)
- Compterbase (DE)
- Ocaholic (DE)
- AnandTech (EN)
- Ars Technica (EN)
- The Tech Report (EN)
Quelle: Techpowerup
Wie bereits hier ( https://www.hartware.de/forum/viewtopic.php?f=40&t=49108&p=550761&hilit=Dino#p550752 ) erwähnt, habe ich an der Gaming Leistung von RyZen bereits vor einiger Zeit Zweifel geäußert (beschnittene Server CPUs, klingelt’s?). Ja mag sein dass man noch bissl was mit Treiberoptimierung machen kann aber den gigantischen Sprung nach vorne wird’s denke ich nicht geben…