Microsoft hatte bereits letzte Woche gemeldet, dass man die Leistungsdiskrepanzen bei AMD Ryzen Prozessoren untersuchen wolle, aber AMD hat auch selbst eigene Untersuchungen angestellt und nun die ersten Ergebnisse veröffentlicht. Demnach sei der Thread-Scheduler von Windows 10 nicht verantwortlich für die niedriger als erwarteten Ergebnisse bei manchen Anwendungen und Spielen.
Deshalb sei kein Patch für Windows 10 erforderlich, um die Leistung der Ryzen-Systeme zu erhöhen.
Die ersten Tests von AMD Ryzen 7 1800X, 1700X und 1700 mit acht physischen und insgesamt 16 logischen Kernen hatten einen deutlichen Leistungssprung gegenüber AMDs letzten CPU-Generationen gezeigt, aber es gab einige statistische Anomalien, die sich die Tester nicht erklären konnten.
Wenn man die Prozessoren z.B. mit Windows 10 anstatt mit Windows 7 testet, fällt die Performance etwas zurück. Deshalb hatten die Tester ein Problem mit dem Thread-Scheduler von Win10 vermutet, wenn dieser die Prioritäten zwischen physischen und virtuellen Kernen nicht optimal aufteilt. Ähnliches gab es nach der ersten Einführung von Intel Hyper-Threading im Jahre 2002 bereits und AMD setzt diese Technik des SMT (Simultaneous Multi-Threading) erstmals auch in seiner Zen Mikroarchitektur ein.
AMD erklärt nun, dass es keine Beweise für etwaige Probleme mit dem Thread-Scheduler von Windows 10 gibt. Unterschiede in der Performance von Windows 7 und 10 lägen demnach in der internen Architektur der Betriebsysteme.
Robert Hallock von AMD meinte dazu wörtlich: “Basierend auf unseren Untersuchungen glauben wir, dass der Windows 10 Thread-Scheduler für ‘Zen’ korrekt arbeitet. Wir denken derzeit nicht, dass es ein Problem mit dem Scheduler gibt, bei dem dieser die physischen und logischen Kerne der Architektur verkehrt zuordnet.”
“Wir haben die bislang vorliegenden, aber begrenzten Beweise untersucht, bei denen es Leistungsunterschiede zwischen Windows 7 und 10 auf Ryzen CPUs gibt. Wir glauben nicht, dass es ein Problem mit der Thread-Zuordnung zwischen diesen Windows-Versionen gibt. Irgendwelche Leistungsunterschiede könnten höchstens an der
Softwarearchitektur dieser Betriebsysteme liegen”, so Hallock weiter.
Da es also kein Problem mit dem Thread-Scheduler von Windows 10 gibt, wird es auch keinen Patch geben. Ein entsprechendes Update könne demnach auch die Performance nicht erhöhen.
Dagegen hat AMD ein Problem mit diversen Systemprogrammen festgestellt, die falsche Topologoiedaten aus den Ryzen Prozessoren auslesen. Dies könnte die Ursache mancher Probleme mit Windows 10 sein und könnte mit einem Software-Update behoben werden.
Weiterhin erklärte Hallock die recht hohen Temperaturauslesungen von Ryzen 7 1800X und 1700X. Diese CPUs würden den tatsächlichen Temperaturen einen Aufschlag von 20°C geben, um die Lüftergeschwindigkeit entsprechend gleichmäßig hoch zu halten. Das gilt übrigens nicht für den Ryzen 7 1700 (ohne X).
Ob diese Temperaturauslesungen auch die thermische Frequenzdrosslung beeinflusst, sagte Hallock aber nicht.
Hallock erklärte dagegen, dass man bei AMD nicht nachvollziehen könne, dass die Abschaltung von SMT im Mainboard-BIOS dazu führen würde, dassdie Bildwiederholraten in Spielen ansteigt. Dies hatten manche Tester erwähnt.
Hallock meinte dazu: “Basierend auf unserer Charkterisierung von Gaming-Last erwarten wir, dass Spiele üblicherweise von SMT profitieren oder gleichbleibend reagieren.” Als Beispiele nannte er Arma 2, Battlefield 1, Mafia III, Watch Dogs 2, Civilization VI, Hitman, Mirror’s Edge Catalyst und The Division. All diese Games würden mit oder ohne SMT gleich schnell laufen.
Quelle: AMD-Blog
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