AMD hat wie angekündigt gestern abend seine neue Serie von Ryzen 5000 Desktop-CPUs auf Basis der “Zen 3” Mikroarchitektur vorgestellt. Man beginnt mit vier Modellen, die über 6, 8, 12 bzw. 16 Kerne verfügen und alle ab 5. November zu Preisen von $299 bis $799 erhältlich sein sollen. AMD betont dabei die höhere Performance insbesondere beim Gaming – aufgrund von “Zen 3”.
Die “Zen 3” Mikroarchitektur soll eine um 19 Prozent höhere IPC-Leistung bieten – Befehle pro Takt (Instructions per clock) – und löst Intel damit als besten Prozessor für Single-Thread-Performance ab, nach Ansicht von AMD. Zum Vergleich: “Zen 2” brachte 13 % mehr IPC als Zen+ und 16 % mehr als die erste Zen-Generation.
Einer der Gründe für den Leistungssprung von “Zen 3” ist die interne CPU-Struktur. Bei “Zen 2” baute AMD auf CCX aus vier Kernen, die sich einen 16 MByte Level-3 Cache teilen, und setzt sie zusammen zu einem CCD, einem 8-Kern-Block. Bei “Zen 3” verzichtet AMD auf die CCX und setzt gleich auf CCDs mit acht Kernen und einem gemeinsamen 32 MByte L3-Cache. Das soll die Kommunikation zwischen den Kernen sowie Kernen und Cache verbessern. Außerdem verhindert man, dass gleiche Daten in verschiedenen L3-Caches gehalten werden müssen, so dass der L3-Cache effektiver ausgenutzt wird und nicht vergrößert werden musste gegenüber “Zen 2”.
AMD bleibt bei der 7-Nanometer-Fertigung (bei TSMC), aber kann durch Optimierungen die Taktfrequenzen etwas erhöhen im Vergleich zur Ryzen 3000 Serie. Und so bleibt es auch bei 105 Watt “Thermal Design Power” (TDP) selbst beim High-End Modell, dem Ryzen 9 5950X mit 16 Kernen. Allerdings verzichtet AMD auf die werbewirksamen 5.0 GHz und bleibt bei den Turbotaktraten knapp darunter – wohl um die Verfügbarkeit zu verbessern, denn für besonders hohe Frequenzen müssten die Chips speziell ausgesucht werden.
Von den vier zuerst kommenden Ryzen 5000 CPUs wird nur der Ryzen 5 5600X 6-Kerner mit einem Kühler ausgeliefert, während die anderen drei ohne kommen und man auf eigenen Kühler angewiesen ist.
Preislich schlägt AMD pro CPU 50 US-Dollar auf gegenüber den jeweiligen Modellen mit gleichen Kernzahlen aus der Ryzen 3000 Serie. Das ist im High-End Bereich nicht viel, beim Ryzen 5 5600X sind das aber 20 %. Und die älteren CPU-Modelle dürften nun auch günstiger werden.
Modell | Kerne/Threads | TDP | L3-Cache | Basis-/Turbotakt | Preis |
---|---|---|---|---|---|
Ryzen 9 5950X | 16/32 | 105 W | 64 MB | 3,4/4,9 GHz | $799 |
Ryzen 9 5900X | 12/24 | 105 W | 64 MB | 3,7/4,8 GHz | $549 |
Ryzen 7 5800X | 8/16 | 105 W | 32 MB | 3,8/4,7 GHz | $449 |
Ryzen 5 5600X | 6/12 | 65 W | 32 MB | 3,7/4,6 GHz | $299 |
Ryzen 9 3950X | 16/32 | 105 W | 64 MB | 3,5/4,7 GHz | $749 |
Ryzen 9 3900XT | 12/24 | 105 W | 64 MB | 3,8/4,7 GHz | $499 |
Ryzen 7 3800XT | 8/16 | 105 W | 32 MB | 3,9/4,7 GHz | $399 |
Ryzen 5 3600XT | 6/12 | 95 W | 32 MB | 3,8/4,5 GHz | $249 |
Quelle: AMD
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