
Wie angekündigt hat AMD gestern seine neue Radeon RX 6000 Serie vorgestellt, die den GeForce RTX 30 Grafikkarten Konkurrenz machen sollen. Leistungsmäßig liegen Radeon RX 6800 für $579, RX 6800 XT für $649 und RX 6900 XT für $999 wohl ungefähr auf dem gleichen Niveau wie die jeweiligen Nvidia-Modelle. Die neuen Grafikkarten sollen Mitte November bzw. Anfang Dezember erhältlich sein.
Die neue „Radeon DNA 2“ Architektur bringt einige interessante Technologien mit, die nicht nur die Performance gegenüber der ersten RDNA-Generation verbessern sollen, sondern endlich auch vollständig „DirectX 12 Ultimate“ mit Echtzeit-Raytracing unterstützt. Dafür gibt es u.a. einen sogenannten „Ray Accelerator“ (RA) pro Compute-Einheit.
AMD verspricht doppelte Performance bei hohen Auflösungen im Vergleich zur Radeon RX 5700 Serie vom letzten Jahr, den ersten ‚Navi‘ Grafikkarten mit RDNA. Gleichzeitig soll die Energieeffizienz um 30 Prozent gesteigert worden sein, obwohl die Grafikchips weiterhin aus der 7-Nanometer-Fertigung kommen. Das erlaubt höhere Taktraten. Dazu kommt der neue „Infinity Cache“, für dem sich AMD vom Level-3 Cache der Ryzen Prozessoren hat inspirieren lassen. Dieser Pufferspeicher für die GPU erhöht praktisch die Speicherbandbreite, denn der Chip muss weniger oft auf den Grafikspeicher zugreifen. Gleichzeitig soll durch den neuen, 128 MByte großen Cache auch die Leistungsaufnahme der Grafikkarte insgesamt sinken. Deshalb kann AMD seine Radeon RX 6000 Serie mit für High-End Modelle vergleichsweise moderaten Speicherspezifikationen ausstatten, denn während GeForce RTX 3080 und 3090 teureres GDDR6X an 320- bzw. 384-bit-Schnittstellen nutzen, bleibt AMD bei GDDR6 an einem 256-bit-Interface.
- AMD Navi 20 Chip
- AMD RDNA 2 Architektur
- High-Performance Compute Units
- Infinity Cache
- Optimized Performance
- AMD Graphics Accomplishment
Hinsichtlich Performance soll eine Radeon RX 6800 XT bei aktuellen Toptiteln in 4K-Auflösung nicht nur mehr als 60 Bilder pro Sekunde liefern für flüssiges Spielen, sondern kann sowohl in 4K-Gaming als auch bei 1440p Auflösung in vielen Fällen auch eine GeForce RTX 3080 übertreffen. Allerdings nicht immer, wie AMD auch selbst zugibt, und die Unterschiede sind oft nur messbar und kaum spürbar, deshalb kann man wohl davon ausgehen, dass diese beiden Grafikkarten auf gleichem Niveau liegen. AMD betont aber gleichzeitig, dass die Radeon RX 6800 XT dabei auf 300 Watt kommt, während die GeForce RTX 3080 mit 320 Watt spezifiziert ist.
- 2x Performance vs RDNA at 4K
- AMD Radeon RX 6800 XT Performance 4K
- AMD Radeon RX 6800 XT Performance 4K vs RTX 3080
- AMD Radeon RX 6800 XT Performance 1440p vs RTX 3080
Für die Radeon RX 6000 Serie bringt AMD auch Overclocking per einfachem Mausklick, den sogenannten „Rage Mode“, und eine verbesserte Zusammenarbeit mit den neuen Ryzen 5000 CPUs. Letztere haben per „Smart Access“ vollen Zugriff auf den Grafikspeicher, was in vielen Fällen die Spiele-Performance um einige Prozentpunkte und in einzelnen Fällen sogar bis zu 13 % steigern soll.
- Rage Mode & Platform Performance
- AMD Smart Access Memory
- AMD Radeon RX 6800 XT Performance with Smart Access & Rage Mode
Dies gilt nicht nur für die Radeon RX 6800 XT, sondern auch die etwas abgespeckte Radeon RX 6800. AMD vergleicht diese in diversen Benchmarks mit der GeForce RTX 2080 Ti und kann das Flaggschiff der letzten Generation von Nvidia in vielen Fällen deutlich hinter sich lassen bei 1400p- sowie 4K-Gaming. Da die GeForce RTX 3070 zum Zeitpunkt der Präsentation noch nicht offiziell erhältlich war, konnte man diese nicht zum Vergleich heranziehen, aber da diese ungefähr gleich schnell ist wie die RTX 2080 Ti, soll die Radeon RX 6800 dieser wohl überlegen sein – zumindest bei Nutzung von „Smart Access“ mit einer Ryzen 5000 CPU, wie AMD es hier macht. Das spiegelt sich auch beim Preis wieder, denn mit 579 US-Dollar ist die RX 6800 offiziell $80 teurer als die RTX 3070.
- AMD Radeon RX 6800 XT
- AMD Radeon RX 6800 Performance 4K vs RTX 2080 Ti
- AMD Radeon RX 6800 Performance 1440p vs RTX 2080 Ti
Während die beiden 6800er ab 18. November erhälltich sein sollen, kommt das neue Flaggschiff von AMD etwas später. Die Radeon RX 6900 XT mit einem „Navi 21“ Grafikchip im Vollausbau wird erst ab 8. Dezember verfügbar sein für $999. Diese soll – wieder mit „Smart Access“ und im „Rage Mode“ – bei 4K-Gaming in vielen Fällen sogar einer GeForce RTX 3090 überlegen sein, obwohl diese 50 % teurer ist. Allerdings zielt Nvidia mit der RTX 3090 eher auf 8K-Gaming, wohingegen für 4K auch eine RTX 3080 ausreichen soll.
- AMD Radeon RX 6900 XT von Lisa
- AMD Radeon RX 6900 XT Performance 4K vs RTX 3090
Radeon | RX 6900 XT | RX 6800 XT | RX 6800 |
---|---|---|---|
GPU | Navi 21 XTX | Navi 21 XT | Navi 21 XL |
Compute-Units | 80 | 72 | 60 |
Stream/Shader | 5120 | 4608 | 3840 |
Ray Accelerators | 80 | 72 | 60 |
Textur-Einheiten | 320 | 288 | 240 |
ROPs | 128 | 128 | 96 |
Game-Takt | 2015 MHz | 2015 MHz | 1815 MHz |
Boost-Takt | 2250 MHz | 2250 MHz | 2105 MHz |
Infinity Cache | 128 MByte | ||
Speicher | 16 GByte GDDR6 | ||
RAM-Interface | 256 bit | ||
RAM-Speed | 16 Gbit/s | ||
Bandbreite | 512 GByte/s | ||
Total Board Power | 300 Watt | 300 Watt | 250 Watt |
Preis | $999 | $649 | $579 |
Erhältlich | 8.12. | 18.11. | 18.11. |
- AMD Ultimate Gaming Platform
- AMD Release Schedule
Quelle: AMD
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