Saug- und Wischroboter: Yeedi Mop Station im Test - Seite 3

Mit 2.500 pa Saugleistung & zwei rotierenden Wischmopps für ca. 600 Euro

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Praxistest

Bevor wir mit der Yeedi Mop Station ans Werk gegangen sind, haben wir die App eingerichtet. Der Prozess war erfreulich reibungslos. Anschließend stellten wir die Sprachansagen auf Deutsch um, spielten die neueste Firmware auf und dann konnte es auch schon losgehen.

Die Yeedi-App ist dabei sehr aufgeräumt und bietet übersichtlich die wichtigsten Funktionen wie die Regelung der Saugstärke und der Wassermenge sowie die Erstellung von Zeitplänen an. Da der Saug- und Wischroboter per Kamera und Infrarot navigiert, also ohne Laser auskommt, sind die Karten ungenauer als bei LiDAR-Modellen.

Auch gibt es keine Optionen für etwa die Etagenreinigung. Schön ist, dass der Roboter eine Teppicherkennung mitbringt. Er erhöht entsprechend auf Teppichböden die Saugleistung. Auch Abgründe werden erkannt, der Yeedi brettert also nicht etwa Treppenstufen herunter. Ein Bonus: Der Yeedi Mop Station kann in einem Rutsch zeitgleich Wischen und Saugen. Das erspart Doppeltouren. Gegenüber Saugrobotern mit einfachen Wischfunktionen, die meistens nur einen nassen Lappen mitschleifen, ist das Verfahren hier deutlich ausgereifter.

Die Wisch-Pads rotieren ständig (180-mal pro Minute) und üben einen Druck von 1 kg auf den Boden aus. Dadurch lassen sich eingetrocknete Lebensmittelreste zwar immer noch nicht entfernen, die Wischergebnisse sind aber tatsächlich ein Quantensprung zu Konkurrenzmodellen.

Yeedi empfiehlt für die Reinigung im Übrigen klares Wasser ohne weitere Zusätze zu verwenden. Ein wenig Seife kann man durchaus ergänzen, sollte aber nur kleine Mengen verwenden, da sich sonst Rückstände oder Schaum bilden. Das meldet die Station dann als Verschmutzung.

Der Saugroboter Yeedi Mop Station ist ein Vertreter der nicht allzu zaghaften Art und fährt nah an Möbel und Hindernisse heran. Leichtere Objekte verschiebt er dadurch auch mal. Seine Vorgehensweise hat jedoch den Vorteil, dass nur kleine Ränder verbleiben.

Langflor-Teppiche, etwa klassische Badezimmer-Läufer, sind die Achillesferse der Yeed Mop Station. Da bleibt der Robo gerne mit seiner Walze hängen und ruft dann per Sprachausgabe sowie über eine Push-Benachrichtigung um Hilfe. Die Walze des Roboters besteht dabei komplett aus Silikon und wurde so gestaltet, dass sich möglichst wenige Haare verwickeln.

Die angegebene Laufzeit von 180 Minuten wird im Übrigen nur auf der niedrigsten Saugstufe erreicht, die wir nicht empfehlen.

Ein im wahrsten Sinne des Wortes kleiner Kritikpunkt ist der Staubbehälter, der mit 300 ml etwas knapp ausgefallen ist. Das ist wohl das Opfer, das man für den Fokus auf das Wischen bringen muss. Klasse: Erkennt der Roboter einen Teppich, stoppt er auch das Wischen. Dennoch kann es aber natürlich sein, dass der Teppich durch die Pads etwas feucht wird. Das sollte man bei einer Kombireinigung bedenken.

Auch dauert so ein Reinigungsvorgang bei der Yeedi Mop Station etwas länger, denn nach ca. 10 qm Wischen fährt der Roboter zur Absaugstation zurück, lässt das Schmutzwasser ab und füllt seinen Tank mit sauberem Wasser auf bzw. spült die Pads einmal durch. Dabei wird natürlich auch ein gewisser Geräuschpegel erzeugt.

In der Station sitzt im Übrigen auch ein Lüfter, der nach Reinigungsvorgängen leise läuft und hilft, die Mopp-Pads zu trocknen. Das Geräusch ist zwar kaum hörbar. Empfindliche Gemüter sollten jedoch darauf achten, die Station nicht unbedingt ins Arbeitszimmer zu verlagern.

Wichtig ist es zudem, den Schmutzwasserbehälter möglichst nach jeder Reinigung zu leeren, da das abgestandene Wasser sonst schnell mieft. Der gebotene Komfort hat uns hier aber überzeugt und die überraschenden Wischergebnisse machen die Yeedi Mop Station klassischen Saugrobotern mit Wischfunktion eindeutig überlegen. Die Saugfunktion ist ebenfalls gut, auch wenn die Navigation eben nicht an höherwertige Modelle mit Lasern herankommt.

André Westphal

Redakteur

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