Ergotopia Desktopia Pro mit Bambustischplatte im Test - Seite 3

Höhenverstellbarer Schreibtisch für 950 Euro & gehobene Ansprüche

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Ergotopia Desktopia Pro in der Praxis

Über die beiden Pfeiltasten lässt sich die Höhe des Tisches einstellen. Ganz links befindet sich ein Display, welches die aktuelle Höhe anzeigt. Leider ist die Anzeige nicht ganz korrekt. Eine Überprüfung mit dem Meterstab ergab, dass die reale Höhe stets 1,2 Zentimeter über dem angezeigten Wert lag. Etwas unschön, aber dies kann durch eine manuelle Kalibrierung behoben werden. Das genaue Vorgehen ist in der Anleitung sehr ausführlich beschrieben.

Die Tasten 1-4 bieten Speicherslots für bestimmte Höhenpositionen an. Zum Speichern muss der Tisch auf die gewünschte Höhe gefahren werden. Anschließend muss die M-Taste gefolgt von einer der vier Tasten für die Speicherslots gedrückt werden. Somit lassen sich beispielsweise je zwei Sitz- und zwei Stehpositionen für unterschiedlich große Personen hinterlegen.

Im Auslieferungszustand muss eine Zahlentaste zum Anfahren der Höhenposition so lange gedrückt werden, bis die gespeicherte Höhe erreicht wurde. Dies hat der Hersteller aufgrund arbeitsschutzrechtlicher Sicht und aufgrund von EU-Normen so voreingestellt. Es existiert allerdings die Möglichkeit, dieses Verhalten zu ändern. Danach fährt der Tisch nach Druck auf eine Zahlentaste ohne weiteres Zutun auf die gespeicherte Höhe. Dies wird von vielen Kunden bevorzugt, ist aber nicht so sicher wie die erste Variante.

Des Weiteren lassen sich beim Ergotopia Desktopia Pro individuell ein oberes und ein unteres Limit setzen. Damit kann sichergestellt werden, dass der Schreibtisch beispielsweise nie höher als 120 Zentimeter ausgefahren werden kann.

Die eingebaute Kindersicherung lässt sich über die M-Taste aktivieren, indem diese ca. 5 Sekunden gedrückt wird. Das Entsperren funktioniert identisch. Ebenfalls mit an Bord ist ein Kollisionsschutz. Falls beim Hoch- oder Herunterfahren ein Widerstand erkannt wird, stoppen beide Motoren automatisch. Das System hat in der Praxis bei mehreren Tests gut funktioniert.

Wünschenswert wäre eine App-Anbindung, mit welcher beispielsweise regelmäßig auf den Wechsel in die Stehposition hingewiesen werden könnte oder eine Steuerung via Software oder Bluetooth ermöglichen würde.

Der Stromverbrauch des Desktopia Pro ist erstaunlich genügsam. Während dem Hochfahren genehmigt sich der Tisch je nach Gewicht rund 110 bis 220 Watt aus der Steckdose. Beim Herunterfahren sind dies 25-50 Watt. Im Standby mit aktiven Display werden 2 Watt gezogen. Nach einigen Sekunden schaltet sich das Display aus und der Stromverbrauch ist nicht mehr messbar.

Geräuschtechnisch arbeiten die Motoren leise und angenehm und sind während des Arbeitens nicht störend. Leider laufen die Motoren nicht ganz rund, sodass sich während der Fahrt ein minimales Ruckeln abzeichnet. Beim Herunterfahren ist dies ausgeprägter als bei der Fahrt nach oben. In der Praxis hat dies jedoch keine Auswirkung. Gefüllte Gläser und Tassen werden davon nicht beeinträchtigt und der sanfte Anlauf bzw. das sanfte Abbremsen vor Erreichen einer Höhe erfüllen ihren Zweck.

Der Autor mit 173 Zentimeter Körpergröße nutzt im Stehen eine Höhe von 112 Zentimetern. Der Ergotopia Desktopia Pro ist sehr stabil in dieser Höhe, deutlich stabiler als der FlexiSpot E8. Egal ob starkes Tippen oder Abstützen auf der Tischplatte, der Tisch wackelt so gut wie nicht und die Monitore stehen still. Beim E8 war dies nicht der Fall. Selbst auf der höchsten Position weist der Tisch noch eine sehr gute Stabilität auf. Technisch bedingt ist diese natürlich nicht mehr ganz so hoch wie bei 120 Zentimetern, aber immer noch sehr gut.

Tobias Rieder

Arbeitet seit September 2008 als freier Redakteur für Hartware.net. Nebenbei betreibt er seine beiden Blogs Antary und SSDblog.

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5 Antworten

  1. Harald sagt:

    Super Testbericht. Insbesondere der direkte Vergleich zum FlexiSpot im Video hat mir sehr gut gefallen.
    Hätte auch gerne den Ergotopia Desktopia Pro, aber leider ist der mir zu teuer.

  2. Manuel sagt:

    Hallo,

    kann man schon eine Aussage zur Qualität der Tischplatte treffen? Kommen dort schnell „Macken“ rein? Habe mich schon für den Tisch entschieden, schwanke aber noch zwischen der Bambus-Platte und der Eichen-Platte.

    Danke für eine kurze Rückmeldung!

    • Hallo Manuel,
      die Qualität ist sehr gut. Die Oberfläche ist Dank der Lakierung sehr glatt und besser abwischbar als Eiche. Wenn auf der Platte also z.B. Wasser oder Kaffeeflecken vorhanden sind, wäre Bambus die bessere Wahl.
      Ein Nachteil der lackierten Oberfäche ist es, dass Kratzer entstehen können, die bei bestimmten Lichteinfall gut sichtbar sind.

  3. Jürgen sagt:

    Hallo Tobias,
    toller und ausführlicher Testbericht.
    Die Demonstration bzgl. der Stabilität im Video finde ich sehr hiflreich.
    Wie schaut das ganze aus, wenn der Tisch voll hochgefahren ist (zumindest über 120cm). Nimmt dann das Wackeln noch stark zu?

    Besten Dank!

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