Powerstation Ecoflow River Max im Test - Seite 5

Macht der modulare Akku den Unterschied?

Anzeige

Praxis

Die wichtigste Frage bei einer Powerstation wie der Ecoflow River Max ist, wie viel Energie man im Alltag entnehmen kann. Dazu gibt es bei uns immer zwei Tests. Zuerst die Entladung über die 12V-Kfz-Steckdose mit konstant 5 Ampere Entladestrom. Ecoflow stabilisiert die Ausgangsspannung über einen DC-DC-Wandler bei 13,6 Volt. Maximal 12 Ampere können über die Ausgänge entnommen werden, bevor die Schutzschaltung greift.

Ecoflow River Max – DC Entladung

Insgesamt konnten wir 39 Amperestunden entnehmen. Bei einer Spannung von 13,6 Volt ergibt dies eine nutzbare Kapazität von 530 Wh über einen Zeitraum von knapp acht Stunden. Falls der Akku tatsächlich über 576 Wh verfügt, haben wir hier einen Verlust von acht Prozent. Beim Entladen über den AC-Wandler habe ich eine Last von rund 200 Watt genutzt, bei einem Powerfaktor von 0,95.

Rund 450 Wh konnten wir in 2 Stunden und 12 Minuten entnehmen. Ausgehend von 576 Wh Kapazität beträgt der Wirkungsgrad rund 80 Prozent. Mir kommt der Verdacht auf, dass die Kapazität der Zellen nicht ganz den angegebenen 576 Wh entspricht oder dass die Elektronik einen recht hohen Eigenverbrauch hat.

Das Aufladen über 230 Volt geschieht mit dem integrierten Netzteil und entweder rund 500 Watt im Schnelllademodus oder 120 Watt im Schongang. Mit 500 Watt maximaler Ladeleistung erreicht die River Max nach ca. einer Stunde und 15 Minuten 80 Prozent SOC, nach einer Stunde und 50 Minuten ist die Powerstation voll aufgeladen. Mit 120 Watt dauert der ganze Vorgang fünfeinhalb Stunden.

Auffällig ist die unterschiedliche Leistungsaufnahme: Für einen kompletten Schnellladevorgang werden 690 Wh Energie aufgenommen, beim langsamen Laden dagegen 730 Wh. Ein erneutes Indiz, dass die Elektronik eventuell einen erhöhten Standby-Verbrauch hat – die USB-Anschlüsse werden schließlich die ganze Zeit versorgt. Der Powerfaktor des integrierten Netzteils liegt bei 0,99. 20 Prozent der Energie gehen beim Aufladen verloren, ein relativ guter Wert. Rechnet man den gesamten Wirkungsgrad aus, gehen bei der Nutzung „AC Laden – AC Entladen“ pro kompletten Zyklus 240 Watt in Wärme über – ein Wirkungsgrad von 65 Prozent bleibt übrig. Das ist etwas weniger als bei der Ecoflow Delta und leider relativ normal.

Ecoflow River Max im USV Modus mit hoher Last

Spannend ist, was der AC-Wandler wirklich kann. Nachdem die Ecoflow River Max unerwartet selbst meinen konventionellen Kühlschrank zuverlässig betreiben konnte, habe ich den Heißluftfön als Testobjekt auserkoren. Zum Vergleich: die Bluetti EB70 mit 1000 Watt Dauerleistung und die EB55 mit 700 Watt Dauerleistung schalten beide bei 300°C ab, was ca. 300 Watt Leistung bei einem schlechten Powerfaktor von 0,5 entspricht. Die River Max ist dagegen in der Lage, ohne X-Boost bis zu 470°C zu stellen – das sind laut Messgerät 800 Wattt bzw. 1200 VA. Und so wundert es auch nicht, dass man sämtliche kleinere Handwerkzeuge problemlos mit der River Max nutzen könnte.

Ecoflow River Max im USV Modus mit hoher Last

Sehr gut funktioniert die USV-Funktion: Der AC-Wandler läuft typischerweise nicht mit, sondern wird bei Netzausfall innerhalb von 30 ms zugeschaltet. Das kostet ca. 6 Watt permanent, also nicht mehr als eine typische USV ebenfalls verbraucht – allerdings mit deutlich längerer Überbrückungszeit dank der großen Akku-Kapazitäten.

Marc Kaiser

Redakteur

9 Antworten

  1. Janny sagt:

    Bieten die in den Bluetti verbauten LifePo4 Akkus auf Dauer, durch die 3x höhere Anzahl der Ladezyklen, dem Kunden nicht mehr in Preis/Leistung?
    Zu welcher Powerstation würdest du tendieren, wenn es um einen fast täglichen Einsatz unter konsequenter Nutzung mittels Solaraufladung ging?

    • Marc Kaiser sagt:

      Die Frage ist nicht leicht zu beantworten. Wenn man 800 Ladezyklen hat, kann man die Powerstation 10 Jahre lang jeden vierten Tag voll laden. Das ist für die meisten Anwendungen schon ganz schön oft. Wenn man deutlich öfter laden will, würde ich auch zu LiFePo4 Akkus greifen. Aber man muss sich vorallem im klaren sein, welche Geräte man betreiben will. Die EB70 hat durch zwei Mal USB-C evtl Vorteile. Ob die Akkus deutlich länger halten, kann ich aber auch nicht sagen, dafür halten sie einfach zu lange.
      Und theoretisch kannst du die maximale Aufladung bei Ecoflow auch auf z.B. 80 Prozent begrenzen, dann halten die Akkus ein vielfaches länger. Dafür muss man am Anfang etwas mehr investieren um eine größere Powerstation zu bekommen.

  2. Dietmar Schruck sagt:

    Interessanter Bericht! Danke…
    Frage: Lässt sich die Ecoflow auch mit Drittanbieter-Panel, das keinen MC4, sondern „nur“ DC5521-Ausgang hat laden? So ein Panel habe ich nämlich schon…aber die Ecoflow hat ja nur einen XT60-Eingang.
    Auch hierfür danke.
    Viele Grüße
    Dietmar

    • Marc Kaiser sagt:

      Prinzipiell ist es egal, welchen Stecker Sie haben – aber Sie brauchen natürlich einen passenden Adapter.

  3. Matthias sagt:

    Bei Pearl gibt es so einen Adapter. Der hat einen 5521 Rundstecker und auf der anderen Seite die beiden MC4 Stecker. Kann man dann mit dem mitgelieferten MC4 auf XT60 Kabel verbinden.
    Kostet 12€ mit Versand.

    https://www.pearl.de/a-ZX3241-3034.shtml?query=mc4

  4. Matthias sagt:

    Hab mit den Stecker bestellt.
    Zum Glück hab ich vorher nochmal alle Kabel durchgeklingelt und dabei gemerkt das die MC4 Stecker an dem Kabel vertauscht gewesen sind.
    Stecker umgelötet und nun funktioniert es .

  5. Karl-Heinz Lange sagt:

    Habe alles umgestellt auf Ecoflow
    Betreibe damit 90 % meines Stoms im Haus. Habe zwei Ecoflow Delta 2 und ein River 2.
    Werden am Tag über Sonnenernergie aufgeladen und dann Verbraucht..Fernseher, Spülmaschine, Waschmaschine +++++
    Tolle Sache

    • Martin sagt:

      Eine Ecoflow River Pro kostet(e) 800 Euro.
      200W Paneel 200 Euro.
      Zusammen 1000 Euro.
      Entnehmen kann man realistisch rund 550Wh am AC Ausgang pro vollem Zyklus. Habe ich ausprobiert.
      Angegeben sind 800 Zyklen. Das ergibt 440kWh Abgabe in der Lebenszeit.
      Das ergibt einen Strompreis von 1000Euro : 440kWh = 2,27 Euro pro kWh in der Lebenszeit.
      Wirtschaftlich kann das nie niemals sein.
      Eher ein Hobby für Reiche. Fürs gute Gewissen. Wobei man die Produktion und den Elektroschrott großzügig aus seinem Gewissen ausblendet.
      Insgesamt ist die Bilanz für Umwelt UND für Geldbeutel sehr negativ.
      Trotzdem habe ich so eine Anlage. Für den Notfall.

  6. Riebler sagt:

    bei meinem Echo Flo funktionieren die USB-Anschlüsse nicht mehr was ist zu tun

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert