Bedienung & Praxis
Das 4,3 Zoll große Display des Elegoo Neptune 3 Plus befindet sich an der rechten Seite des Druckers und ist via Touch bedienbar. Das Display wird magnetisch gehalten und ist per Kabel mit dem Drucker verbunden. Daher kann es problemlos aus der Halterung genommen werden, wodurch der Drucker aus 1-2 Metern Entfernung bedient werden kann. Wie oft das benötigt wird, sei dahingestellt, praktisch ist es allemal.
Während des Drucks werden alle wichtigen Informationen auf dem Display ausgegeben. Links ist eine Vorschau des gedruckten Objekts zu sehen. Darunter seht ihr unter anderem den Druckfortschritt und die bisherige Druckzeit, die Temperaturen von Nozzle und Druckbett sowie die Druckgeschwindigkeit. An der rechten Seite könnt ihr den Druck anhalten oder stoppen und die LED-Beleuchtung on-the-fly aktivieren oder deaktivieren. Des Weiteren könnt ihr via “Settings” auf diverse Einstellungen zugreifen.
So lassen sich während eines Drucks beispielsweise die Temperaturen, die Druckgeschwindigkeit oder die Drehzahl der Lüfter anpassen. Außerdem lässt sich das Z-Offset ändern, der Filament-Sensor deaktivieren oder die “Resume Printing” Funktion aktivieren. Nach einem Stromausfall macht der Drucker dann genau an der Stelle weiter, an der er aufgehört hat.
In der Praxis hat sich die dünne Metallplatte mit PEI-Beschichtung sehr gut bewährt. Die Platte ist abnehmbar und haftet magnetisch auf dem Druckbett. Die PEI-Beschichtung sorgt für eine sehr gute Materialhaftung. Egal ob PLA, TPU, PETG oder GrennTec Pro von Extruder, alle Materialien hafteten sehr gut. Nach erfolgreichen Druck, wenn das Druckbett abgekühlt ist, lassen sich Druckobjekte relativ einfach lösen. Wenn etwas fester haftet, kann die Platte einfach abgenommen und leicht gebogen werden. Der beiliegende Spachtel ist damit also quasi überflüssig.
Die Lautstärke wird primär durch die drei Lüfter am Extruder bzw. Hotend vorgegeben. Bei hoher Drehzahl kann das für empfindliche Menschen durchaus störend sein. In meinem Fall kann ich in ca. zwei Meter Entfernung aber ohne Probleme arbeiten und mich unterhalten. Die Motoren für die Verstellung der Achsen arbeiten hingegen deutlich leiser und werden durch die Lüfter übertönt, wenn diese arbeiten.
Der Stromverbrauch liegt während er Aufheizphase bei maximal 480 Watt. Im Druckbetrieb schwankt er zwischen 60 und 400 Watt, je nachdem ob nachgeheizt wird oder nicht. Im Leerlauf im Hauptmenü werden nur 5-6 Watt benötigt. Einen Standby-Modus gibt es nicht.
Druckqualität
Bei der Bewertung der Druckqualität des Elegoo Neptune 3 Plus ist spielen viele Faktoren eine Rolle. Selbstverständlich muss der Drucker einwandfrei vorbereitet und gelevelt sein und die Druckeinstellungen müssen passen. Bei Problemen liefert jeder Drucker schlechte Ergebnisse.
Mit dem Elegoo Neptune 3 Plus ist es aber einfach, gute Druckergebnisse zu erzielen. Bereits nach dem Standard-Setup konnte ich beim ersten Druck ein überaus ansprechendes Ergebnis vorfinden. Egal ob PLA, PETG oder TPU, der Drucker kommt mit allen Filamenten prima zurecht und überzeugt mit guten Ausdrucken. Probleme wie Stringing oder Bridging hatte ich während des Testzeitraums nicht.
In Anbetracht des Preissegments, in welchem sich der Neptune 3 Plus bewegt, sind die Druckergebnisse wirklich super und selbst erfahrende Anwender sollten wenig auszusetzen haben.
Wie sind denn die Druckermaße der Plus Variante?
Hab einen Sidewinder X2 welchen ich ablösen wollte. Allerdings passt der quer, gerade so, auf eine Ikea kommode.
Hab die Befürchtung, dass das mit dem Plus schwierig werden könnte
Die Maße im aufgebauten Zustand betragen 533x517x638 mm (TxBxH). Da sich das Druckbetta ber bewegt, müssen hier in der Tiefe über 70 cm verfügbar sein.
Wie meist du das: “Der Drucker ist nur für Anwender sinnvoll, welche das Druckvolumen von 32x32x40 Zentimeter ausnutzen. Alle anderen sollten sich dagegen den Elegoo Neptune 3 Pro für rund 250 Euro anschauen!” Denkst du dabei an den höheren Preis oder hat der 3 Plus noch andere Nachteile gegenüber dem 3 Pro?
Die Drucker sind so gut wie baugleich. D.h. wenn du nur Objekte drucken möchtest, die kleiner als das Druckvolumen vom Elegoo Neptune 3 Pro (225x225x280mm) sind, dann gibt es eigentlich keinen Grund für den größeren und teueren Neptune 3 Plus. Weiterer kleiner Nachteil ist das Leveling, welches nicht komplett automatisch wie beim Pro funktioniert, sondern zuerst mit 6 Stellrädchen grob von Hand durchgeführt werden muss.
Wenn du dir aber alle Möglichkeiten offen halten willst, dann kannst du ohne Bedenken den Neptune 3 Plus nehmen 🙂
naja Tobias stimmt so ganz leider nicht. der Plus und max haben kein Auto Levelling. was sehr wichtig ist weil das eines der fummeligsten Angelegenheiten ist. der Pro hat das! der Plus und max nicht und diese haben nicht 4 sondern sogar 6 schrauben zum nivellieren des hotbed…. was völlig umständlich ist, leider.
LG
Das stimmt so aber auch nicht ganz bzw. kommt es draufan, wie man Autoleveling genau definiert 😉
Ich habe das Leveling auf Seite 3 beschrieben und empfand es als kein großes Problem. Die Schrauben lassen sich in wenigen Minuten halbwegs gut einstellen. Der Rest macht dann das “Autoleveling” im Anschluss.
Aber du hast recht, ein komplettes Autoleveling ist das nicht und da ist der Pro im Vorteil.
Leider finde ich wenig über die erreichbaren Toleranzen bei dem Drucker. Wie sind denn Deine Erfahrungen, wie exakt trifft der Druck das konstruierte Maß?
Wenn du das Feintuning durchgeführt hast (auch die Tätigkeiten die im verlinkten Artikel genannt werden), dann ist so gut wie keine Abweichung vorhanden. +-0,2mm würde ich sagen.
Hängt aber auch vom verwendeten Druckmaterial ab. Wenn es zu Warping kommt dann sind die Abweichungen natürlich deutlich größer.