(Auszug aus der Pressemitteilung)
Von Marten Neubauer, Field Director Healthcare bei Dell Technologies in Deutschland
Die Bundesregierung drückt gerade aufs Gas, um die Digitalisierung des Gesundheitswesens voranzubringen: Bis 2025 sollen 80 Prozent der gesetzlich Versicherten eine elektronische Patientenakte haben. Theoretisch ist schon lange klar: Ohne moderne IT-Technologien, mit deren Hilfe sich administrative Abläufe automatisieren, Diagnose- und Therapiemöglichkeiten verbessern sowie die Pflege einer alternden Gesellschaft sicherstellen lassen, wird der Druck weiter zunehmen. Wer jedoch beim Thema Digitalisierung immer gleich an visionäre Einsatzszenarien denkt, übersieht das Dilemma, vor dem die Krankenhäuser in Deutschland jetzt stehen: Operationen per Telemedizin, Herzen aus dem 3D-Drucker oder Pflege-Roboter mögen die künftige Antwort auf viele Herausforderungen sein – der digitale Fortschritt wird aber an anderer Stelle ausgebremst. Wenn die IT-Infrastruktur nicht reibungslos funktioniert, „wackelt“ nun einmal das Fundament jeglicher Digitalisierungsstrategie. Fast jede Klinik hat angesichts knapper Budgets und fehlender IT-Experten jedoch ihre Mühe, den IT-Betrieb adäquat aufrechtzuerhalten.
IT ist nicht die Kernkompetenz von Krankenhäusern – und muss es auch nicht sein
Da stellt sich die Frage: Muss die Gesundheitsbranche jedes IT-Problem in Eigenregie lösen? Nein, Krankenhäuser sollten sich auf eine erstklassige medizinische Betreuung konzentrieren und in puncto IT auf die Disziplinen, die für den Klinikalltag einen Mehrwert liefern. Server zu administrieren, bringt keinen Vorteil und kostet das IT-Team viel Zeit – Zeit, die beispielsweise für die Weiterentwicklung der Krankenhausinformationssysteme fehlt. Warum sie es trotzdem tun? Stand heute ist in nahezu allen Bundesländern die Verarbeitung medizinischer Daten außer Haus verboten – außer es handelt sich um die verwaltungsmäßige Abwicklung der Behandlung. Nun ist das Gesundheitswesen zu Recht eine der am stärksten regulierten Branchen. Die Landeskrankenhausgesetze, die die Beauftragung eines externen Dienstleisters nahezu unmöglich machen, sind allerdings überholt. Ein spezialisierter Managed-Services-Anbieter ist nun einmal die bessere Wahl für grundlegende IT-Aufgaben. Zumindest Bayern hat das Verbot mit Wirkung zum 1. Juni 2022 gekippt und macht damit den Weg für eine moderne, IT-gestützte Patientenversorgung frei.
Ein Managed Service Provider ist die bessere Wahl
Wie diese aussehen kann, zeigt ein Blick nach Frankreich: Wer dort klinische Daten verarbeiten will, muss einen hohen technischen Reifegrad in puncto Datenschutz und Datensicherheit nachweisen. Das kann das Krankenhaus tun, muss es aber nicht. Die meisten Kliniken in unserem Nachbarland vertrauen lieber einem Managed Service Provider und das kann die Hochschule vor Ort, die regionale Universitätsklinik, der Anbieter der PACS-Lösung oder ein klassischer IT-Dienstleister sein. Dieser Ansatz trägt auch der Tatsache Rechnung, dass IT heute anders betrieben wird als noch vor ein einigen Jahren – nämlich nach dem Prinzip der Economy of Scale. Ein Managed Service Provider verwaltet allein aufgrund seiner Größe IT-Infrastrukturen effizienter, und die daraus entstehenden Kostenvorteile kommen dem Kunden zugute. Er betreut zudem Dutzende oder sogar Hunderte Installationen und hat damit Experten für sehr spezielle Aufgaben parat. Und er stellt sicher, dass es zu keinen Rechts- oder Compliance-Verstößen kommt. So haben die IT-Mitarbeiter vor Ort Zeit, sich um die strategische Weiterentwicklung klinisch relevanter Anwendungen zu kümmern.
Veraltete Gesetze und föderale Strukturen dürfen nicht zum Bremsklotz werden. Die Digitalisierung im Gesundheitswesen ist notwendig und gleichzeitig komplex, ein erfahrener IT-Dienstleister kann hier wertvolle Unterstützung leisten. Die Datensouveränität darf dabei niemals in Frage gestellt werden – ansonsten erleben wir, was in Großbritannien vor ein paar Jahren passiert ist. Nach der Öffnung des Gesundheitssystems für die Hyperscaler musste manch einer feststellen, dass Google & Co. medizinisch mehr über ihn wissen, als ihm lieb ist.
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