Zendure SolarFlow im Test - Seite 4

Zendure SolarFlow in der Praxis

Über die Zendure App kann das Verhalten des SolarFlow Systems angepasst und Statistiken abgerufen werden. Auf der Übersichtsseite des Systems wird ganz oben der Status des Akkus angezeigt (Laden oder Entladen) und der Ladestand. Darunter werden die aktuellen Energiedaten in einem Diagramm angezeigt. Hier erfahrt ihr die aktuelle Leistung der PV-Module. Außerdem wird die Lade- oder Entladeleistung des Akkus angezeigt und wie viel Energie in den Wechselrichter und damit in das Heimnetz eingespeist wird.

Unter dem Diagramm wird unter „Energie“ die heute erzeugte Energiemenge dargestellt. Mit einem Klick darauf gelangt ihr zu den Statistiken, welche in der Cloud gespeichert werden. Dort könnt ihr die kumulierten Werte des gesamten Tages oder vorheriger Tage anzeigen. Es gibt aber auch Statistiken pro Woche, Monat, Jahr und über die gesamte Lebensdauer. Die Statistiken sind übersichtlich aufbereitet und ihr könnt schnell sehen, wie viel Kilowattstunden erzeugt wurden oder welche Energiemenge in den Akku gespeichert wurde.

In den weiteren Einstellungen kann das SolarFlow System unter anderem für Freunde oder Familienmitglieder freigeben werden. Ebenfalls ist es hier möglich, die Netzwerkeinstellungen zu ändern und das Lade- bzw. Entladelimit festzulegen, um den Akku zu schonen und eine Tiefenentladung zu verhindern.

Unter dem Menüpunkt „Entladegrenze setzen“ verbirgt sich noch eine weitere Einstellung. Hier könnt ihr festlegen, wie viel Leistung der PVHub an den Wechselrichter ausgeben soll. Die Spanne liegt hier zwischen 100 Watt und der maximalen Ausgangsleistung des SolarFlow, welche im Setup definiert wurde. In unserem Fall also 600 Watt. Erzeugen die Solarmodule beispielsweise 450 Watt und ihr wählt, dass der Wechselrichter 100 Watt bekommen soll, dann wird der Akku mit den restlichen 350 Watt geladen. Leider lässt sich die Ausgangsleistung nur in 100-Watt-Schritten anpassen. Hier hätten wir uns eine granularere Unterteilung gewünscht.

Abgesehen von diesen grundlegenden Einstellungen könnt ihr unter dem Punkt „Energie“ (dort, wo sich auch die Statistiken befinden) noch drei verschiedene Modi wählen, wie sich das SolarFlow verhält. Es kann jeweils nur ein Modus genutzt werden und dieser überschreibt ggf. auch die in den Einstellungen festgelegte Ausgangsleistung zum Wechselrichter.

Zendure App – Modi

Batterieprioritätsmodus

Der Batterieprioritätsmodus legt – wie der Name schon sagt – den Fokus auf das Laden des Akkus. Hierzu wird die Ausgangsleistung des SolarFlow fest auf 100 Watt gesetzt. Die restliche erzeugte Energie wird zur Ladung des Akkus genutzt. Der Zeitraum, wann dieser Modus aktiv sein soll, lässt sich frei definieren. Wenn der Akku 100 Prozent oder das definierbare Ladelimit erreicht, fließt der gesamte erzeugte Strom an den Wechselrichter. Dies funktioniert allerdings erst seit der PVHub-Firmware 2.0.28. Davor wurde die in den Einstellungen festgelegte Ausgangsleistung zum Wechselrichter eingespeist und der Rest verpuffte.

Auch hier würden wir uns wünschen, dass sich der fest definierte Wert von 100 Watt anpassen lässt. Im Idealfall auch nicht in 100-Watt-Schritten, sondern feiner.

Terminmodus

Mit dem Terminmodus kann die Ausgangsleistung des SolarFlow zeitlich gesteuert werden. Es können verschiedene Uhrzeiten und Wochentage mit einer gewünschten Ausgangsleistung hinterlegt werden. So lassen sich beispielsweise hohe Verbräuche am Morgen oder abends definieren und über Nacht wird lediglich die Grundlast abgedeckt.

Abermals macht sich hier die grobe Unterteilung negativ bemerkbar. Wenn die Grundlast zum Beispiel 150 Watt beträgt, muss sich der Nutzer also zwischen 100 und 200 Watt entscheiden. Ebenfalls wären weitere Optionen sinnvoll, damit mehr Möglichkeiten zur Automatisierung gegeben sind. Ein guter Anfang wären neben der Uhrzeit weitere Trigger für Sonnenauf- oder Sonnenuntergang.

Intelligenter Matching-Modus

Mit diesem Modus wird die Einspeisung in Abhängigkeit von einem oder mehreren Verbrauchern automatisch geregelt. Dazu können sogenannte „Zendure Satellite Plugs“ erworben werden. Kurz gesagt handelt es sich dabei um smarte Steckdosen mit WLAN. Die intelligente Steckdose misst den Stromverbrauch der angeschlossenen Geräte und meldet diesen an den PVHub. Dies funktioniert soweit auch ganz ordentlich.

Die Ausgangsleistung des SolarFlow soll dann laut Zendure dynamisch an den Echtzeitverbrauch angepasst werden. Dies funktionierte in der Praxis allerdings weniger gut. Wenn die Steckdose beispielsweise 50 Watt misst, speist das SolarFlow dennoch rund 200 Watt ein. Dies bestätigt ein Blick in die Einstellungen. Unter der eingestellten Ausgangsleistung ist dort 200 Watt vorausgewählt und kann auch nicht mehr angepasst werden. Dies ist sehr unschön, denn Zendure kennt die eigene Grundlast nicht und man sollte diese selbst anpassen können. Und dann auch bitte granularer als nur in 100-Watt-Schritten.