Morgen will Intel auf seinem Intel Developer Forum (IDF) in San Jose, Kalifornien, u.a. technische Einzelheiten zum Nachfolger des Pentium III, dem Pentium 4, bekanntgeben. Erste Details sind nun schon vorab verkündet worden, die man beim Heise Newsticker und bei Sharky Extreme nachlesen kann. Die wichtigsten (bisher bekannt gewordenen) Neuerungen sind wohl die neue Mikroarchitektur, SSE2 und der 400 MHz Quad Pumped System Bus.
Intel legt endlich die 1995 eingeführte Mikroarchitektur des Pentium L1-Cache mit jeweils 16 KB Daten- und Befehls-Cache ad acta. Bei der neuen Architektur namens “NetBurst” gibt es keinen Befehlscache mehr, es wird ein neues Verfahren der Zwischenspeicherung von bis zu 12.000 internen Microcodes in dem sogenannten “Execution Trace Cache” eingeführt. Mit den bisherigen 16 KB Befehlscache lässt sich dieser nicht mehr vergleichen, da die einzelnen Befehle unterschiedlich viel Speicherplatz belegen.
Weitere Bestandteile von NetBurst sind u.a. eine 20-stufige Pipeline mit einer verbesserten Sprungvorhersage und eine “double pumped ALU” (Arithmetic Logical Unit = Rechenwerk), die in bestimmten Fällen pro Takt zwei Befehle verarbeiten kann.
Zum Vergleich: ein AMD Athlon besitzt eine 10-stufige Integer- und eine 15-stufige Gleitkomma-Pipeline.
Der Pentium 4 wird 144 neue Befehle verarbeiten können, die unter dem Begriffe SSE2 (Streaming SIMD Extension 2) zusammengefasst sind und praktisch eine Ergänzung von MMX und SSE darstellen. Damit sollen vor allem 3D-Performance, Grafikapplikationen, Sprachverarbeitung etc. beschleunigt werden. Nachteil: Vorhandene Software muss neu kompiliert werden, um Gebrauch von den SSE2-Instruktionen machen zu können.
Der momentan schnellste Pentium III wird durch seinen 133 MHz Front Side Bus (FSB) mit einer Bandbreite von 1 GB/Sek. doch inzwischen ausgebremst, da der Prozessor (theoretisch) in vielen Fällen mit den anderen Systemkomponenten schneller kommunizieren könnte. Intel führt für den Pentium 4 nun einen “400 MHz quad pumped System Bus” ein, ein FSB von 100 MHz im Quad Date Rate Verfahren, der pro Takt vier Datensignale verträgt (vergleichbar mit AGP 4x). Damit kommt der FSB des Pentium 4 auf eine Bandbreite von 3,2 GB/Sek., mehr als dreimal so viel wie noch beim Pentium III.
Der Pentium 4 wird bis Ende des Jahres voraussichtlich nur in wenigen High-End-Maschinen Einzug halten, während der Pentium III noch bis mindestens Ende nächsten Jahres existieren wird. Erst danach wird der P4 den P3 wohl auch im normalen Heim-PC ablösen.
Quelle: Heise Newsticker
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