Wie letzte Woche angekündigt hat AMD heute offiziell den Mobile Athlon 4 Prozessor vorgestellt. Er ist ab sofort in den Taktfrequenzen 850, 900, 950 und 1000 MHz lieferbar und kostet im Großhandel zwischen $240 und $425. Compaq hat bereits die Verfügbarkeit eines Notebooks der Presario 1200 Serie mit dem 1 GHz Athlon 4 verkündet.
Alle neuen mobilen Prozessoren werden in der 0,18µ Kupfertechnologie in AMDs Fab30 in Dresden gefertigt und sind mit der Stromspartechnologie PowerNow! ausgestattet. Damit soll ein Notebook mit Mobile Athlon 4 laut AMD 3 bis 3,5 Stunden im Batteriebetrieb durchhalten.
AnandTech hat bereits einen Artikel über den Mobile Athlon 4 veröffentlicht, dem einige interessante Informationen zu entnehmen sind. So wurde heute zwar “nur” das Notebook-Modell des Athlon 4 offiziell vorgestellt, der CPU-Kern ist aber absolut der gleiche wie in den Desktop-, Workstation- und Server-Varianten, die später in diesem Jahr erscheinen werden.
Die Neuerungen gegenüber dem bisherigen Athlon Prozessor (Thunderbird-Kern) liegen vor allem im Stromverbrauch und den neuen Multimedia-Befehlserweiterungen. Der 1 GHz Athlon 4 benötigt nur noch 1,4V Core-Spannung (zum Vergleich: 1 GHz Athlon TBird braucht 1,75V) und soll laut AMD insgesamt 20% weniger Strom verbrauchen als ein Thunderbird.
Nachdem der Athlon-Prozessor schon 19 neue Multimedia-Befehle erhalten hatte, die damals unter dem Namen “Enhanced 3DNow!” proklamiert wurden, kann der Athlon 4 nun 52 weitere Instruktionen verarbeiten. Diesen Befehlssatz nennt AMD “3DNow! Professional”, er entspricht aber komplett den SSE-Instruktionen, mit denen der Intel Pentium III vor zwei Jahren ausgestattet wurde.
Mit dem SSE2-Befehlssatz des Pentium 4 kann der Athlon 4 also nichts anfangen. Diesen sollen erst die 64bit-Prozessoren von AMD im nächsten Jahr verarbeiten können.
Die Performance des Athlon 4 soll laut AMD zwischen 2 und 15% höher liegen als bei einem gleichgetakteten Athlon Thunderbird – je nach Applikation.
Eine weitere Neuerung, die man schon seit längerem von Intels Pentium III und Pentium 4 kennt, ist die thermische Diode innerhalb des Prozessors. Damit kann die Temperatur des CPU-Kerns exakt gemessen werden und theoretisch könnte man so einen Überhitzungsschutz (z.B. automatisches Heruntertakten oder Herunterfahren des Systems) implementieren. Es ist allerdings noch nicht bekannt, ob AMD einen solchen Schutzmechanismus eingebaut hat, aber zumindest sind jetzt die Voraussetzungen für einen solchen gegeben.
Laut AMD wird der Athlon 4 in jetzigen Sockel-A Mainboards funktionieren, solange der Hersteller sich an die Richtlinien von AMD gehalten hat. Dies wird man aber wohl noch abwarten müssen, ob es hier nicht doch verschiedene Ausnahmen geben kann.
Noch ein paar Worte zum Notebook-Modell des Athlon 4: Manch einer wird bemerkt haben, dass die vorgestellten Mobile Athlon 4 alle mit 200 MHz Front Side Bus ausgestattet sind. Dies wird mit dem erhöhten Stromverbrauch von CPUs mit 266 MHz FSB begründet, deshalb wird es in nächster Zeit auch keine solchen Modelle geben.
Da der Mobile Athlon 4 zum jetzigen Zeitpunkt in der gleichen Form wie das bekannte Athlon/Thunderbird Desktop-Modell hergestellt wird, wird er wohl kaum in sehr dünnen und/oder leichten Notebooks eingesetzt werden (können). Die CPU an sich ist damit nämlich mehr als doppelt so groß wie ein Mobile Pentium III, wie man am unten stehenden Bild unschwer erkennen kann.
Quelle: Pressemitteilung
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