Einleitung
Es hat sich gezeigt, dass nVidia mit der Einführungsstrategie der GeForce4-Serie völlig richtig lag. Zunächst wurden lediglich die Modelle Ti4400 und Ti4600 auf den Markt gebracht, von einer Ti4200 verlor man damals – Anfang Februar – offiziell noch kein Wort. Es dauerte jedoch nicht lange, bis die ersten Informationen über die GeForce4 Ti4200 ans Tageslicht kamen. Die ersten Grafikkarten waren dann einige Monate später erhältlich.
Die GeForce4 Ti4200 lief im Einzelhandel schnell den höher getakteten, aber auch deutlich teureren Ti4400 und Ti4600 den Rang ab. Hätte nVidia gleich zu Beginn die komplette Serie auf den Markt gebracht, wären höchstwahrscheinlich sehr viel weniger der teureren Modelle über die Theke gegangen. Gut für den Hersteller, allerdings schlecht für den uninformierten Kunden.
Wie die GeForce4 Ti4200 in das vergangene und das aktuelle Sortiment von nVidia einzuordnen ist, kann man folgender Tabelle entnehmen:
Grafikchip | Chiptakt | RAM-Takt | Speicher- bandbreite |
Pixel Shader |
Vertex Shader |
T&L | DirectX Version |
||||||
GeForce2 MX400 | 200 MHz | 166 MHz | 2.7 GB/s | Nein | Nein | 2.Gen. | DX7 | ||||||
GeForce2 GTS | 200 MHz | 333 MHz* | 5.3 GB/s | Nein | Nein | 2.Gen. | DX7 | ||||||
GeForce2 Pro | 200 MHz | 400 MHz* | 6.4 GB/s | Nein | Nein | 2.Gen. | DX7 | ||||||
GeForce2 Ti | 250 MHz | 400 MHz* | 6.4 GB/s | Nein | Nein | 2.Gen. | DX7 | ||||||
GeForce2 Ultra | 250 MHz | 460 MHz* | 7.4 GB/s | Nein | Nein | 2.Gen. | DX7 | ||||||
GeForce4 MX420 | 250 MHz | 166 MHz | 2.7 GB/s | Nein | Nein | 2.Gen. | DX7 | ||||||
GeForce4 MX440 | 270 MHz | 400 MHz* | 6.4 GB/s | Nein | Nein | 2.Gen. | DX7 | ||||||
GeForce4 MX460 | 300 MHz | 550 MHz* | 8.8 GB/s | Nein | Nein | 2.Gen. | DX7 | ||||||
GeForce3 Ti200 | 175 MHz | 400 MHz* | 6.4 GB/s | Ja | Ja | 3.Gen. | DX8 | ||||||
GeForce3 | 200 MHz | 460 MHz* | 7.4 GB/s | Ja | Ja | 3.Gen. | DX8 | ||||||
GeForce3 Ti500 | 240 MHz | 500 MHz* | 8.0 GB/s | Ja | Ja | 3.Gen. | DX8 | ||||||
GeForce4 Ti4200 | 250 MHz |
|
|
2.Gen. | 2.Gen. | 3.Gen. | DX8.1 | ||||||
GeForce4 Ti4400 | 275 MHz | 550 MHz* | 8.8 GB/s | 2.Gen. | 2.Gen. | 3.Gen. | DX8.1 | ||||||
GeForce4 Ti4600 | 300 MHz | 650 MHz* | 10.4 GB/s | 2.Gen. | 2.Gen. | 3.Gen. | DX8.1 |
* Der Grafikspeicher wird real mit der halbierten Taktfrequenz angesprochen. Durch die DDR Technologie verdoppelt sich aber praktisch der Datendurchsatz, so dass man oft von der doppelten Taktfrequenz als dem Speichertakt spricht.
Mittlerweile wird die GeForce4 Ti4400 auch schon gar nicht mehr hergestellt. Gegen die Ti4200 hatte sie im Markt selbst keine Chance. Dazu ist das Preis-/Leistungsverhältnis der ”kleinen” GeForce4 Ti einfach zu gut.
Wir haben uns drei Ti4200-Modelle genauer angesehen, um die kleinen Unterschiede herausarbeiten zu können. Im Gegensatz zu den Top-Modellen Ti4400 und Ti4600, die sich sehr ähneln, ist Ti4200 nämlich nicht gleich Ti4200. Sie differieren vor allem bei der RAM-Ausstattung (64 oder 128 MB) und den Taktfrequenzen des Speichers (444 bis 513 MHz).
Die drei von uns getesteten Modelle, ihre Speicherausstattung und Taktfrequenzen sind:
- Albatron GeForce4 Ti4200P mit 128MB (250/500 MHz)
- AOpen Aeolus GF4Ti4200-DVC128 mit 128MB (250/446 MHz)
- MSI G4Ti4200-TD64 mit 64MB (250/513 MHz)
Albatron GeForce4 Ti4200P | AOpen Aeolus GF4Ti4200-DVC128 | MSI G4Ti4200-TD64 |
Alle drei besitzen also bereits ab Werk einen anderen Speichertakt sowie unterschiedliche Kühler des Grafikchips. Gespannt waren wir – neben der Frage nach den Auswirkungen von 64 oder 128 MB – besonders auf die Übertaktungsfähigkeiten.
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